Mittwoch, 29. Juli 2009

Gewissensbisse

Ich bin Student. Seit Herbst 2008. Und ich weiß ja nicht, aber irgendwie habe ich mir das weniger stressig vorgestellt. Ich denke, es liegt daran, dass ich mein Studium in Trimester absolviere. Fleißig denken einige. Schön blöd andere. Mir persönlich gefällt es ganz gut. Viel mehr Stoff in kürzerer Studiendauer plus integriertem Praktikum. Auch meine Arbeit bekomme ich nebenbei noch auf die Reihe und das auch nicht gerade wenig. Alles in allem super, wenn nicht nur immer diese Klausurenphasen wären. In seinem ganzen Studenten- Daseins sind diese grausamen, Kräfte fressenden Wochen omnipräsent. Klar haben einige Kommilitonen die wunderbare Fähigkeit die Gedanken an die Prüfungen bis zum allerletzten zu verdrängen, aber ganz weg bekommt man sie nie.
Es fängt langsam an. Leise schleichen sich Gedanken in Form von "Langsam könnte ich mich mal damit beschäftigen" und "Nächste Woche fang ich aber wirklich an" in den Kopf. Es beginnt damit, dass man ein schlechtes Gefühl hat, wenn man Verabredungen für das Wochenende annimmt. Man überlegt, ob man das Buch nun anfangen sollte zu lesen, oder sich nicht doch lieber auf Fachliteratur beschränken. Abende relaxend vor dem Fernseher zu verbringen gehört zu der Vergangenheit an, da Ausläufer des Gewissens, wohl in jede Pore eindringen.
Spätestens, wenn man so weit ist und auch in den Träumen von irgendwelchen Klausuraufgaben heimgesucht wird, dann weiß ich für mich, dass es an der Zeit ist wirklich mal anzufangen... Jeden Tag ein bisschen, das Gewissen beruhigen. Sich selber was vorzumachen. :)

Die letzten Phasen, habe ich sehr gut überstanden, habe einfach so früh angefangen, dass meinem Gewissen nicht mal wusste, wie es ihm geschieht. Und dieses mal, na ja ich sag mal, ich habe gelernt meinem Gewissen mit sehr guten Argumenten zu beruhigen. Denn wer kann schon lernen, wenn die Wohnung geputzt werden muss? Wichtige Telefonate geführt? Oder ganz dringende Wochenende Ausflüge nachgeholt werden müssen?
Das versteht auch mein Gewissen, denn es weiß. Glücklich sein, ist die Voraussetzung für ein erfolgreiches Lerndasein. Und außerdem finde ich, dass ein Studium auch dazu da ist, zu lernen mit seinen Gewissensbissen umzugehen…

Mittwoch, 22. Juli 2009

Gruppenarbeit bei 50 Grad

Bratend in einem Computerraum zu sitzen, während sich draußen der angeblich heißeste Tag des Jahres anbahnt, war schon immer mein Traum. Knapp 15 hoch motivierte Studenten, ebenso viele surrende Computer und ein Dozent. Das war mein heutiger Nachmittag. Konzentriertes Zuhören = 0!

Die letzten Wochen vor der Klausurenphase stehen an und alle fallen in ihre langsam bekannten Muster zurück. Es gibt wohl zwei extreme in jedem Kurs: Einige die loslegen, wie fleißige Bienchen und damit ein schlechtes Gewissen verbreiten. Und andere, die wiederum wahre Meister sind, im verdrängen und aufschieben. Alle weiteren fallen irgendwo zwischen die beiden genannten Mustergruppen.
Interessanterweise gehörte ich während meiner Abizeit, ach quatsch, meiner gesamten Schulzeit eher zu der 2. Gruppe, fühlte mich da wohl, lebte entspannt und frei. Im Studium allerdings, bin ich eher zu einem Bienchen mutiert. Faszinierendes Phänomen und ausgesprochen nützlich für den Notendurchschnitt. ;-) Vor allem freut es mich, weil ich dabei komischerweise auch immer noch meine frühere Gelassenheit an den Tag lege, meistens jedenfalls.
Es gibt da auch Ausnahmen. Gruppenarbeiten. Boar ich liebe ja Gruppenarbeiten. Einfach herrlich, wenn man eine Gruppengröße von 4- 8 Leuten hat, von denen zwei aus Bielefeld kommen und sich regelmäßig außerhalb der FH treffen muss. Gut das man keine terminlichen Diskrepanzen hat und Arbeit, Studium und Gruppenarbeiten koordinieren kann… Grmpf…! … Besonders schön ist es noch, wenn die Projekte so wahnsinnig gut vom Dozenten strukturiert sind, dass man das Gefühl hat, er weiß selber nicht, was das Ergebnis sein soll... In solchen Gruppenarbeiten stecken wir gerade bis über beide Ohren. Student sein ist doch schön ;-)
Nur gut, dass meine Gruppenmitglieder fleißig ihren Honig zusammen tragen. So und nun muss ich aufhören, muss noch an nem Projekt arbeiten.

Sonntag, 5. Juli 2009

Die Liebe ist ein seltsames Spiel

Sina und Romantik, dass passt einfach nicht zusammen. Schon immer sind mir manche Sachen, an denen sich vor allem Menschen meines Geschlechtes erfreuen, völlig unverständlich vorgekommen. Mein Mitbewohner fragte mich einmal, was ich denn sagen würde, wenn mein Freund mich mit einem Bett voller Rosenblätter überraschen würde... "Mich fragen, wer den Dreck hinterher wegräumt...", war meine Antwort. Romantik im Candle-Light hat wiederum den Nachteil, dass ich danach Kopfschmerzen bekomme, von den räuchernden Dochte der Kerzen und die ganze Nacht in so nem Muffzimmer liege...
Mein letztes Picknick, romantisch bei Mondenschein auf einer Wiese nahe eines Flusses, hat mit 40 Mückenstichen und zwei Zecken für meinem Gegenüber geendet. Wie zum Geier, soll ich mir da einreden, dass ich mich wunderbar fühle?! Unverständlich. Dann gibt es noch die Sache mit den Komplimenten, wer mag das nicht? Aber Männer, Komplimente bedeutet nicht gleich schleimen! Ich habe schon Sachen gehört, die haben mich lachend vom Stuhl plumpsen lassen.
Ein Beispiel dass sich bei einem Gespräch über Honig entwickelte. Ich: "Ich mag Honig, der ist so süß." Er: "Dann bist du ja ein ganzer Honigtopf..." Bitte?!?! Sicherlich nett gemeint, welche Frau träumte noch nicht davon, insgeheim der Honigtopf aller Männer zu sein.... Grrrr!

Nun ist es ja allerdings so, dass manchmal seltsame Zeiten im Leben kommen. Die Phase des frisch- verliebt Seins gehört eindeutig dazu. Man schmeißt Prinzipien ein wenig über Bord und ist offen für was neues. Das mir so was allerdings in Sache Romantik passiert, hätte ich nie nicht gedacht. Samstag wurde ich geweckt mit einer langstiehligen roten Rose. Ich muss zugeben, habe mich einfach gefreut. Vielleicht mehr über die Aufmerksamkeit, als über die Blume an sich, aber das sei mal dahin gestellt. Jedenfalls ertappte ich mich, bei dem "Frauenspruch" schlechthin: "Oooh, ist die etwa für mich?" WAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAH! Maaaaan Sina, was denn das für ne Frage??? Für wen soll die sonst sein? Ich habe immer über die Mädels gelacht, die so offensichtliche Dinge hinterfragen und das mit einem dusseligen Grinsen im Gesicht.... Ja und so kam es dass auch Sina an einem Samstag morgen, dümmlich grinsend. mit dem blödesten Spruch der Welt im Bett sitzt und sich freit wie ein Schneekönig. Wer hätte es gedacht?
Die Liebe ist halt wirklich ein seltsames Spiel....