Freitag, 26. November 2010

Adventszeit mit allerlei Infekten äh Effekten

Dieses Jahr werde ich in das erste Adventswochenende mit einem schönen grippalen Infekt, auch Erkältung genannt, starten. Husten, Schnupfen, Heiserkeit und alles was das Herz erfreut. Mein Taschentuchkonsum ist drastisch gestiegen: Momentan schaffe ich locker drei Packungen (!) am Tag! Sehe schon aus wie Rudolph, the Red-Nosed Reindeer. Von anderen Drogen mal ganz abgesehen: Nasenspray, Schleimlöser und Tee stehen bei mir ganz hoch im Kurs.

Und jetzt mal ehrlich, dieses dusselige Meer- wasser- nasen- spray ohne Chemie kann man sich auch sparen. Also mir geht’s jedenfalls so, wenn ich abends im Bett liege und schon gezwungen bin durch den Mund zu atmen, da die Nase dicht ist, dann will ich schnelle Hilfe und nicht nasenpflegendes, gesundes Spray! Vor allem wird durch dieses ganze durch den Mund geatme immer mein Hals so trocken und dann muss ich gleich noch mehr Husten. Dann kann ich nicht gut schlafen usw. Teufelskreis… Grr. Also Nasenspray das meine Atemwege wieder frei macht, wie ist mir völlig wurscht. Dass, das nicht gesund ist und abhängig machen kann weiß ich übrigens, bevor mich da nun jemand belehrt. Pflegen kann ich meine Nase immer noch wieder, wenn ich wieder gesund bin. Und gesund kann ich schließlich nur werden, wenn ich auch meinen Gesundheitsschlaf bekomme. Und schlafen kann ich nur mit freier Nase. So ist das nämlich.
So nun aber genug mit dem rumgeheule. Mitleid kann mir gerne in Form von Emails und Kommentaren erbracht werden ;-)...

Eigentlich wollte ich dieses Wochenende nämlich auf dem zauberschönen Weihnachtsmarkt in Rothenburg ob der Tauber verbringen. Der geht nämlich wieder los. Wie ich gerade durch eine kurze Internetrecherche erfahren habe, heißt der eigentlich „Reiterlesmarkt“.

Wer wie ich keine Ahnung hat was ein „Reiterle“ ist, hier kommt die Erklärung (direkt von der Homepage der Stadt Rothenburg): Der germanischen Sagenwelt entnommen ist das "Reiterle" - gleich dem Weihnachtsmann - eine glückbringende Gestalt, die alle Menschen durch seinen Besuch erfreut.

Oh ich lese gerade, dass Reiterle wird sogar auf dem Markt anwesend sein und die Besucher beglücken. Da muss ich ja fast meine Erkältung Erkältung sein lassen und mich mal vorstellen. Schließlich kann ein bisschen Glück in der Adventszeit nicht schaden…

Montag, 27. September 2010

Jugendschutz in Waffensen ?!

Am Wochenende war in Waffensen das alljährliche Erntefest zu feiern. Wie in allen Dörfern des Nordens wird da traditionell für die Ernte gedankt. Nach einem kleinen Festprogramm am Nachmittag wird abends mit dem DJ deines Vertrauens der Tag noch schön gefeiert. Ein Spaß für jung und alt. Soweit so gut.

Nun ist es leider so, dass die Beteiligung auf diesen sogenannten „Dorffesten“ seit einigen Jahren stark zurück geht. Ob es nun daran liegt, dass die jüngere Generation lieber in die Großstädte fährt um zu feiern oder das einige ihr Pulver schon am Nachmittag verschossen haben, steht in den Sternen. Wahrscheinlich von allen etwas.

Allerdings war es dieses Jahr anders. Schon ab 22 Uhr füllte und füllte sich der Saal. Die Musik lief und es wurde gefeiert. Kurz vor 24 Uhr dann die schon zur Routine gewordene Aussage: „Alle Jugendliche unter 18 Jahre, die nicht in Begleitung eines Erziehungsberechtigten sind, müssen nun bitte den Saal verlassen.“ Natürlich wurde am Einlass vorher schon verschieden farbige Stemple aufgegeben für über und unter 18-Jährige. Und auch die schon bekannten Formulare zum Auswählen einer Aufsichtsperson waren im Umlauf.

Aber nun mal Hand aufs Herz: Es ist doch ganz natürlich, gerade auf solchen Festen, dass auch mal Jugendlich durchrutschen ohne dass der Perso kontrolliert wird, oder das einige keine erziehungsberechtigte Person dabei haben und um 24 Uhr noch im Saal zu finden sind. Gerade bei diesen Festen, wo wirklich jeder jeden kennt, die Kassendienste von Freiwilligen absolviert werden und jeder aufeinander aufpasst ist das ja auch nicht so schlimm. Dachte ich!!!

Um kurz nach 24 Uhr wurden wir aber alle eines besseren belehrt: Die Polizei war mit zivilen Kontrolleuren im Saal vertreten und sichteten wohl eine gewisse Anzahl von Jugendlichen. Es gab viele Diskussionen, viele Leute die sich einmischen wollten und eine Horde Jugendliche die angeblich aus dem Hinterausgang raus sein sollte. Am Ende ging es sogar soweit, dass das Fest abgebrochen werden musste, weil es nicht zu gewährleisten war, dass nur noch Jugendliche auf dem Saal sind, die auch eine erziehungsberechtigte Person dabei hatten. Vom Jugendschutzgesetzt her sind diese Maßnahmen wohl so auch richtig. Und auch die Polizei geht hier sicherlich nur ihrer Verantwortung nach. Nun frage ich mich (und nebenbei wohl die Hälfte aller anderen Gäste): Muss das sein??? Jugendschutz in Waffensen auf dem Erntefest??? Gerade die Dorffeste die es immer schwerer haben zu überleben und Gäste zu ziehen. Gerade auf solch einem Fest kommt es zu so einem Vorfall? Muss das wirklich sein? Wie kommt es zu so einer groß angelegten Aktion? Und noch eine Frage stellte sich: „Hat die Polizei nicht was besseres zu tun?“ Ich persönlich finde es wirklich schade, dass es so passieren musste…

Trotzdem war es bis hierhin ein schönes Fest. Großen Dank an die Verantwortlichen. Ich habe viele Bekannte getroffen, endlich mal wieder Gemeinschaftstänze getanzt und toll gefeiert. Auch ein Dank an den DJ und an die Belegschaft. Ich hoffe nur, dass viele so denken wie ich und nächstes Jahr auch wiederkommen werden… !

Donnerstag, 24. Juni 2010

Wer will schon ins Freibad…

… wenn man arbeiten gehen darf. Da ich auf Stundenlohn-Basis angestellt bin, verdiene ich dort nämlich nur Geld, wenn ich auch anwesend bin. Was heute hieß, dass die Mehrheit meiner Kommilitonen den grandiosen, vorlesungsfreien Nachmittag im Freibad verbracht haben, während ich die Sonne lediglich durch die riesigen, gewächshausähnlichen Bürofenster betrachten durfte.

Aber nein! Ich will kein Mitleid! Nach langer, reichlicher Überlegung finde ich sogar gut, dass ich im Büro sitzen darf, statt mich von dem schädlichen UV Strahlen beschießen zu lassen. Das ultraviolette Licht führt zu Bindehautentzündungen und Trübungen der Hornhaut, ganz zu schweigen vom regelrechten verbrennen der Haut. Zunächst fühlt sich die Haut trocken an, dann beginnt sie langsam zu spannen. Es treten Verbrennungen 1. Grades in Form von Rötungen auf. Bei ganz harten Fällen gibt es sogar die 2. Stufe, was da heißt: Blasenbildung. Und das sind ja nur die kurzfristig auftretenden Probleme! Wer kennt sie nicht? Die Damen gehobenen Alters mit der typischen „Lederhaut“. Zauberschön, wenn man daraus Schuhe machen möchte. Ganz zu schweigen von den ernsten Problemen wie Hautkrebs.

Das waren die gesundheitlichen Risiken. Nun kommen ja erst die wirklichen Probleme. Die unsichtbaren. Die, die auf die Psyche gehen:
- DER CHLORGERUCH ein Zeichen von Urin im Becken
- DER GERÄUSCHPEGEL Kinder, Kleinkinder und Kinder
- INSEKTEN es summt und krabbelt überall
- DAS WASSER noch immer eiskalt
- EINTRITT/KIOSK ich gebe hart verdientes Geld aus

Da sei doch einer neidisch auf die Menschen im Freibad. Auf die arbeitende Bevölkerung sollte man neidisch sein. Die sind gut geschützt in ihrem Büro und bekommen auch noch Geld dafür. Dürfen ihrem Chef glücklich machen und mit netten Kollegen zusammen sitzen. Was will man an solchen Tagen mehr? Keine Risiken, kein Stress, geregelte Zeiten. Aber nun genug.

Mal gucken wie ich die ganze Sache morgen sehe… da hab ich nämlich frei ;-)

Dienstag, 25. Mai 2010

Von Pfeifen, Trommeln und Fanfaren

Wer noch nicht in Rothenburg ob der Tauber war, um Pfingsten zu feiern, der hat eindeutig etwas weltbewegendes verpasst. Eine ganze Stadt außer Rand und Band. Zurück versetzt ins Jahr 1631 unter Belagerung der feindlichen Truppen. Überall wuseln hunderte Leute rum, Pfeifen, Trommeln und Fanfaren schallen von den fantastischen Stadtmauern durch die ganze Stadt. Und noch zig Tage durch die Gedanken, festgebissen als einer meiner härtesten Ohrwürmern, sogar noch jetzt in Bielefeld. Ich kann schon verstehen, wieso alle vom „Pfingstfieber“ sprechen… (Mir fällt gerade auf, dass mein Text direkt in eine Werbebroschüre für Rothenburg gestellt werden könnte.)
Dieses Jahr konnte ich das vogelwilde Spektakel mit meiner gesamten Familie erleben. Zauberschön. Von Freitag bis Montag konnten wir das bunte Treiben genießen sowie das Wetter. Ich sehe aus wie ein Ampelmännchen und zudem könnte man mich als Heizstrahler engagieren. Natürlich kam auch die alljährliche Nacht am Lagerfeuer hinzu. Auch dieses Jahr lernten wir Nordlichter wieder ein schönes Lied. Ich teile es hier mal in der Fassung mit, wie ich es in der Nacht zu Papier gebracht habe. Man bemerke, es ist quasi in Lautschrift geschrieben und es war spät ;-)

||: Pritsche Braaaat :||
Schäichers rum in mein Salat,
dabbm zam die ganze Bloohme,
das ´es greiner kennt dir kumme.
||: Pritsche Braaaat :||
Pritsche Braaat


Den richtigen Text konnte ich leider trotz intensiver Recherche nicht finden. Vielleicht liegt das an der Schreibweise...

Da ich am Dienstag nach Pfingsten allerdings die Abschlussprüfung meiner Praktikumsarbeit hatte, musste ich dann am Montag ein wenig ruhiger machen. Sogar meine Stimme habe ich dieses Jahr wieder mit nach Hause genommen. Dienstagmorgen also fluchs zurück nach Bielefeld und Prüfung. Ist super gelaufen. Es lebe die Ablenkung. Und nicht zu vergessen:

Es lebe Rothenburg.

Ich freu mich schon aufs nächste Mal. Und dann nicht wieder bloß als Zivilist. Das ist mal sicher.

Sonntag, 16. Mai 2010

Zauberschöne Zeiten

Nachdem ich am Mittwoch meine gefürchtetste Klausur des ganzen Studiums ganz o.k. hinter mir gebracht habe, konnte das Wochenende endlich beginnen. Mit Anne düste ich dann am späten Abend ab in den Süden. Durch unser Gespräch abgelenkt, floss die Zeit nur so dahin – leider auch unser Sprit. Irgendwann blinkte das Reservelämpchen: 70 km zeigte das Ding noch an. Wir also locker zur nächsten Tankstelle gedüst. Also wollten wir… Leider rasten die Kilometer nur so gen null und wir waren gezwungen unseren Freund „Tomtom“ um Hilfe zu bitten. Der sagte uns, dass in 2,3 Kilometern Entfernung die nächste Tanke sei. Passte ganz gut, denn auf dem Tank stand nur noch die 10. Einige Umleitungen und Panikattacken später erreichten wir unser Ziel: Die Aral Tankstelle in Marktbreit. Ich halte fest: Wir sind nicht liegen geblieben, haben also noch eine Tankstelle erreicht, rechtzeitig. So nun folgt die Einschränkung: Die Tankstelle hatte zu. Keine Möglichkeit mit EC zu tanken. Kein Nachtschalter. Nur endloses nichts. Und die rettende Flüssigkeit sicher und verschlossen unter der Erde, nur Zentimeter von uns entfernt. Um halb zwei in der Nacht.
Nachdem uns ein Riesenmader versucht hat anzugreifen und wir nicht die ganze Nacht an der Tanke verbringen wollten, rief ich um Hilfe. 30 Minuten später waren unsere zwei Helden mit einem unverwechselbaren Dieselgeruch bei uns und die Fahrt konnte weiter gehen.
Der Rest des Wochenendes stand im Zeichen des ersten Abends. Wir achteten darauf, dass der Sprit nicht ausgehen wird. Wir haben viele Leute treffen können und einfach einen riesen Spaß gehabt. Ich fand es schön, dass ich endlich wieder mit meiner Anne feiern konnte. Der Höhepunkt des Wochenendes war sicherlich die Taubertaltour mit der Jungen Schar. Vielen Dank nochmal, dass wir dabei sein konnten. Es hat einen riesigen Spaß gemacht. Ich habe gelernt, dass man gegorenen Apfelsaft scheinbar einfach Most nennen kann und ihn weiter verwendet ;-). Ich habe die Wörter zauberschön (das eigentlich von meiner Mitbewohnerin stammt) und vogelwild in meinen Sprachgebrauch aufgenommen und es fröhlich verbreitet. Ich habe viele nette Leute kennenlernen dürfen. Ich habe Muskelkater in den Beinen vom Berge rauf joggen.




Uuuund ich durfte den ganzen Tag in einem zauberschönen Kleid rumlaufen. Vogelwild die Franken… Bis zum nächsten mal. Pfingsten. Da bin ich aber wieder Tourist und überlass das Festspiel den „Profis“.

Montag, 8. März 2010

Friseure und andere Vandalisten

Friseur zu sein ist schon nicht leicht, dass gebe ich ja zu. Man verlangt ziemlich viel von ihm. Er ist ja Stilberater, Kritiker und für manche Leute auch der Kummerkasten gleichzeitig. Auch ich erwarte von meinem Friseur kreative Ideen und auch Ehrlichkeit. Ich will seine Meinung wissen, wenn ich ihn nach einer passenden Frisur frage. Ich möchte Vorschläge bekommen und mich einfach wohl fühlen.
Es ist also demnach ziemlich schwierig einen neuen Friseur zu finden. So ging es mir auch in Bielefeld. Ich googelte mich durch die Stadt fragte Mitbewohner und Kommilitonen und ging dann irgendwann zu dem Objekt meiner Wahl. Cooler Laden, lockere Leute. Offen, jung und trendversiert. Ich habe mich schon wohl gefühlt. Beim 1. Mal…

Beim zweiten Mal, es war so Mitte August, der Sommer frohlockte, sagte ich meinem Friseur, es könne ruhig etwas luftiger sein. Für mich wichtig, nicht meine Wangen so in den Vordergrund zu stellen, da ich sie zu voluminös finde und meine Ohren im verborgenen zu lassen, weil ich da einen kleinen Segelohrkomplex habe (wenn man sonst keine Probleme hat…). Keine schweren Wünsche. Dachte ich! Das Ergebnis gruselig…:



Grauenvoll. Viel zu kurz. Ohren und Wangen nur mit Mühe ein wenig zu kaschieren. Schnitt = 0. Styling fast keine Möglichkeit. Änderungsmöglichkeiten durch die Länge begrenzt. Auch alle anderen begegneten mir relativ skeptisch. Nicht nur, dass ich selber überhaupt nicht glücklich war. Alle anderen waren es auch nicht. Die drei deutlichsten Beweise, dass niemand deine Frisur mag:

1.: Sie ignorieren die Veränderung komplett.
2.: Sie belassen es bei der Aussage: „Oh du warst beim Friseur“
3. Die Aussage: „Och die alte Frisur war auch schön…“


Ich war jedenfalls nicht gerade glücklich. Am deutlichsten merkte man das an der Tatsache, dass ich mich nicht mehr fotografieren lassen wollte und meine Social Media Profile kaum neue Bilder bekamen… Eine Freundin nannte mich im Nachhinein mehr oder weniger liebevoll: „Prinz Eisenherz“. Grrr…. aber hilft ja nichts. Augen zu und durch (dies diesmal im wahrsten Sinne des Wortes…). Wenigstens meine Maus mochte mich auch mit diesem Helm. Danke dafür nochmal ;)

Nun endlich nach über einem halben Jahr (!) kann ich sagen, dass ich wieder eine Frisur besitze.




Ich bin wieder glücklich und springe vor Kameras rum. Mag mich wieder stylen, ohne dass ich gleich einen Anfall bekomme. Und meine Mordgelüste auf den Verursacher sind auch ein wenig gesunken. Ein Wenig.
Aber falls ihr in Bielefeld zum Friseur gehen wollt, schreibt mir. Ich sage euch, wo ihr nicht hingehen solltet. ;)