Dienstag, 30. Juli 2013

Was man über die Deutschen wissen muss!

"Ich sei nicht wie die meisten Deutschen. Obwohl Bier trinken können ich..." 
Das hörte ich hier schon ein paar Mal. Aber was bedeutet das eigentlich. Wie sind denn die Deutschen? Was für einen Eindruck hinterlassen wir und wieso gibt es so viele Dinge, die einfach typisch sind für uns?

Auf der Suche nach einer Antwort bin ich auf einen wundervollen Bericht gestoßen! Liv Hambrett, ein Australierin, die lange Zeit in verschiedenen Orten in Deutschland lebte, stellte eine Liste auf, die uns Deutsche erschreckend realistisch und mit viel Humor beschreibt. Ich habe mir mal die 100 – meiner Meinung nach – besten Gründe rausgepickt und frei übersetzt (damit auch und vor allem meine lieben älteren Verwandten das lesen können). Und mit ein paar handverlesenen Fotos versehen... Aber seht selbst!

Den originalen Artikel findet ihr übrigens auf ihrem Blog hier.
  1. Die Deutschen sind groß.
  2. Sie mögen Milchprodukte. Das Kühlregal im Supermarkt ist eine Hommage an Joghurt und Quark. Sie tun eine auf Käse oder Sahne basierte Sauce an die meisten ihrer Gerichte.
  3. Sauerkraut wird sooft genossen und verzehrt, wie es erwartet wird.
  4. Die Deutschen haben eine ausgezeichnete Wintergarderobe (vielleicht, weil die deutschen Winter endlos sind)
  5. Wunderbare Wintergarderobe - wie ihr seht!
  6. Sie sind pünktlich. Es liegt in ihren Genen. Sie können nicht zu spät kommen. ("Vielleicht sollten sich diese Eigenschaft ein paar meiner Freunde nochmal genau durchlesen" Anm. d. Bloggerin)
  7. Tatsächlich verkörpern die Deutschen die drei Ps - Praktisch, Pünktlichkeit und Planung.
  8. Ihre Babys sind besonders schön.
  9. Sie sind sehr gute Radfahrer - nein, sie sind außergewöhnliche Radfahrer. Sie schaffen es elegant Auszusehen, während sie unbekümmert die gepflasterten Straßen entlang radeln, der Pashmina-Schal flattert hinter ihnen her. Sie sind auch sehr geschickt im Fahrradfahren mit einem Regenschirm.
  10. Die Kinder der Deutschen lernen das Fahrradfahren in jungen Jahren. Sie beginnen in kleinen Wagen, an den Fahrrädern ihrer Eltern, und sind mit sechs bereits vollwertige Mitglieder der Radsport-Gemeinschaft.
  11. Deutsche können essen. Und trinken. Jede Menge. Sie haben eine hervorragende Kondition.
  12. Sie lieben Fleisch. In allen Variationen. Roh, gebraten, paniert und ertränkt in Champignon-Sauce. Aber meistens abgefüllt in Wursthüllen.
  13. Deutsche verehren Wurst.
  14. Deutsche verehren Schweine. Es ist sowohl als Glückssymbol (Glücksschwein) und köstlicher kleiner Kerl in diesem Land verehrt und es gibt keinen Teil des Schweins, den man nicht kochen, zerkleinern, braten, verarbeiten, pürieren oder zerhacken kann. Und es ist ebenfalls kein Ende in Sicht, für die verschiedenen Variationen, bei denen Schweine aus Marzipan gefertigt werden.
  15. Sie können und tun es oftmals: Sie essen zum Frühstück rohes Schweinefleisch, gehackt mit ein wenig Zwiebeln und Pfeffer.
  16. Mett - Hack - Hackepeter !!!
  17. Sie sind meistens gut indem was sie tun. Oder, wenn sie es nicht sind, bemühen sie sich sehr werden kompetent. Weil...
  18. die Deutschen gründlich sind. Sie scheinen nachdem Motto "Machen Sie es einmal und machen sie es richtig" zu leben. Sie arbeiten hart und effektiv.
  19. Sie sprechen Englisch besser, als die meisten Englisch-Speaker die ich kenne. Sie können Dinge wie „their, there and they´re“ besser gebrauchen, als viele Muttersprachler es zu tun vermögen.
  20. Sie lieben gute Stiefel.
  21. Und sie nutzen diese nie ab. Selbst wenn sie bei Regen eine Kopfsteinpflasterstraße runterradeln, die Einkäufe und den Regenschirm in der Hand halten und einen Wagen mit ihrem Kind hinter sich herziehen.
  22. Sie ertragen keine Dummköpfe. Ausnahme sind betrunkene Australier und Amerikaner während des Oktoberfestes, weil diese schreckliche Mengen an Geld für abscheuliche Mengen Bier bezahlen können.
  23. Sie sind extrem gastfreundlich.
  24. Sie scheinen Westlife zugenießen. Und Take That. Und Backstreet Boys.
  25. Wusstet ihr, dass Deutschland für den 90er Jahre Superhit Coco Jumbo verantwortlich war?
  26. Deutsche sehen Riemen/Flip Flops/Sandalen nicht als vollwertige Schuhe an. Selbst wenn es warm und sonnig ist und ein Stiefel unpraktisch oder zu warm für die Füße erscheint. Außer während eines sehr kleinen Zeitraumes im Sommer, starren sie befremdlich auf Füße in kleinen Riemen und fragen sich, ob der Träger verrückt ist.
  27. Sie lieben einen großen, irrsinnig gut sortierten Baumarkt (mit einer Bratwurst Bude am Eingang). Vielleicht weil ein anderes Motto der Deutschen sein könnte „ Wenn etwas gut sein soll, dann tu es selbst“. Daher müssen sie permanent gut ausgestattet sein, Dinge selbst zu tun. Wie Wohnungen mit Hilfe von einem guten Freund und ein paar Bier zu renovieren.
  28. Deutsche rasten aus, wenn die Sonne heraus kommt. Sie strömen in Straßencafés und halten ihre Gesichter in die Sonne ... aber bleiben in Stiefeln und Jeans mit einem Pashmina Schal in der Nähe. Selbst wenn es 25 Grad sind. Auch wenn es offensichtlich ist, dass das Wetter sich nicht dreht. Weil...
  29. die Deutschen immer für den Regen vorbereitet sind.
  30. Schlechtes Wetter gibt es nicht - nur schlechte Kleidung!
  31. Sie sind sehr faire Menschen und lieben Vorschriften, die Dinge auch für die Masse fair machen.
  32. Das funktioniert, weil Deutsche gute Regeln lieben. Sie profitieren von der regelkonformen Gesellschaft.
  33. Sie akzeptieren nicht die Verwendung des mittleren Fingers beim Fahren. Wenn Sie ihn einem anderen Fahrer zeigen, kann der Fahrer über Sie und ihr Nummernschild berichten und Sie bekommen eine Geldstrafe.
  34. Nicht, dass die Strafe das Konto sprengen würde - Strafen für Verkehrsregeln sind hier im Durchschnitt etwa 30 €. Wenn Regeln nicht so oft gebrochen werden, brauchen Sie keine hohen Strafen zur Abschreckung.
  35. Sie lieben das Frühstück und decken den Tisch mit vier verschiedenen Arten Käse, fünf verschiedene Arten von Fleisch und einen Korb mit Brötchen.
  36. In der Regel, scheinen die Deutschen ein dunkleres oder körniges Brot zu genießen. Oder zumindest Brot mit einem langen Namen, das auf spannende Inhalte hindeutet.
  37. Die Deutschen können immer eine Bratwurst genießen, egal in welcher Zeit, egal an welchem Ort.
  38. Deutsche gehen nicht bei Rot über die Ampel. Und sie verurteilen diejenigen, die es tun mit einem durchdringenden brennenden Blick in den Rücken.
  39. Sie sind erfrischend vertraut mit Nacktheit. Je weiter man nach Osten kommt, desto deutlicher wird dies.
  40. Die Deutschen sind in der Regel offene, freie Menschen.
  41. Aber die Deutschen starren. Nicht in einer unhöflichen Weise, aber unerschrocken und fixierend auf neugierige Weise. So dass Sie sich fragen, ob Sie Essen im Gesicht haben oder das Shirt in der Unterhose steckt.
  42. Wer starrt hier? Häää?
  43. Die Deutschen lieben Kaffee und Kuchen für alle Arten von Anlässen.
  44. Insgesamt gesehen, scheint das deutsche Volk sehr viele Süßigkeiten zu haben. Kuchen, Kekse, Schokolade und andere Süßigkeiten, die Gänge ihrer Supermärkte haben die Ausmaße aus der Welt von Willy Wonka.
  45. Wer kann da auch schon "Nein" sagen?
  46. Deutsche können trinken. Während der Rest der Welt sich in ihre Badewannen erbricht, genehmigen sich die Deutschen in aller Ruhe ihren 57. Kurzen und spülen ihn mit einem Bier herunter. Ihre Wangen sind dabei ein wenig rosig und ihre Augen glasig, aber ihre Leber arbeitet weiterhin so reibungslos wie ein deutsches Automobil.
  47. - zensiert -
  48. Dies liegt daran, dass die Deutschen in jungen Jahren mit dem trinken starten. Sie dürfen „soft Alkohol" mit 16 und „harten Alkohol " mit 18 trinken. Die Deutschen genießen so ein viel ausgeglicheneres Verhältnis mit Alkohol ... und die Vorteile einer viel fitteren Leber.
  49. Sie müssen nicht unbedingt aussprechen, wenn sie dir begegnen... aber Deutschen mögen es nicht, wenn man gegen den Strom im Supermarkt herumläuft.
  50. Oder in dem Bus durch die falsche Tür eintritt. Das sagen sie dir ins Gesicht und benutzen dabei ein Mikrofon und einen unbeeindruckten Ton.
  51. Deutsche haben enorm zu kämpfen mit dem Konzept der 'nackten Füße'. Es ist besser, dass Füße zu allen Zeiten bekleidet werden.
  52. Deutsche sind immer außergewöhnlich gut gepflegt.
  53. Sie stehen auf One Hit Wonders. Die Einnahmen von deutschen Rundfunksendern, halten die Sänger, die der Rest der Welt vergessen will, im Alleingang über Wasser.
  54. Deutsche haben keine Angst, die Nebelmaschine auf der Tanzfläche zu zücken.
  55. Sie sind nicht diejenigen, die Small Talk im Supermarkt halten. Oder irgendwo anders.
  56. In der Tat, hassen Deutsche den Small Talk. Worte ohne Zweck sind verschwendete Wörter.
  57. Dies kommt daher, weil die Deutschen im Allgemeinen sehr direkte Menschen sind. Sie sehen nicht die Notwendigkeit für Small Talk. Sie sagen es, wie sie es sehen, während Sie dich auf eine Armlänge Abstand halten. Direktheit und Distanz sind wertvolle soziale Fähigkeiten.
  58. Apropos, werden die Deutschen immer versuchen, deine Hand schütteln. Auch wenn du glaubst, du hast den Status des Umarmens bereits erreicht.
  59. Aber wenn man durch diese berüchtigten Barrieren durchkommt, hat man einen deutschen Kumpel fürs Leben.
  60. Deutschen genießen Tiefkühlgemüse.
  61. Die Deutschen sind in der Regel sehr offen und entspannt in den meisten Dingen, die mit Sex zusammenhängen.
  62. Bilder sagen mehr als 1000 Worte... :)
  63. Deutschen scheinen wirklich gern (synchronisiert) „How I Met Your Mother, Two and a Half Men and The Big Bang Theory“ zu gucken.
  64. Und sie lesen Krimis.
  65. Sie lieben ihre Hunde. Oft sind ihre Hunde mit ihnen in dem Bus und manchmal speisen sie sogar mit ihnen in Restaurants.
  66. Wir lieben Hunde!
  67. Deutsche. Lieben. Bäckereien.
  68. Sie neigen nicht dazu in Geschäfte mit einer Sporthose und Pantoffeln zu gehen.
  69. Es macht mich traurig darüber zu berichten, aber es scheint eine höhere Anzahl Socken gepaart mit Sandalen in Deutschland getragen zu werden, als in anderen Ländern.
  70. Deutschen scheinen jedem „nicht sprudelndem Getränk“ gegenüber misstrauisch zu sein und das, obwohl sie exzellentes Leitungswasser haben. Sie bevorzugen das Sprudelwasser aus den Flaschen.
  71. Sie scheinen auch Misch-Getränke zu genießen. Zum Beispiel ihre geliebten Cola-Orange Erfrischungsgetränke wie Spezi, Schwip Schwap oder Mezzo Mix. Und warum bei Weißwein Schorle stoppen, wenn du auch eine rote Weinschorle haben kannst?
  72. In diesem Sinne, mischen sie auch gerne ihr Bier (mit Cola, Birne, Kaktus Obst, Kalk). Das ist für eine Nation, die berühmt für ihre hervorragende Bierproduktion ist, etwas unerwartet.
  73. Deutschen kaufen gerne ihre Getränke in Sechser-Packungen zu je 1.5l Flaschen, die dann brav recycled werden, Flasche für Flasche.
  74. Es ist äußerst selten zu sehen, dass ein Deutscher eine recyclebare Flasche wegwirft und wenn sie es tun (auf Grund eines Aussetzers im Gehirn), dann kommt jemand vorbei, zieht die Falsche aus der Mülltonne und bringt Sie zum Recycling-Automaten.
  75. Während Großveranstaltungen (Festivals, Sommer Grill-Sessions) gibt es Menschen, die ernsthaft Geld durch das Sammeln von Flaschen verdienen.
  76. Sie schneiden ihr Brot nicht oft in Scheiben. Geschnittenes Brot "Das Toastbrot", ist für den Toaster reserviert und auch an Sandwiches aus geschnittenem Brot gibt es nur eine winzige Auswahl bei ihren Bäckereien, im Vergleich zu ihren Freunden „Den Brötchen“.
  77. Die Deutschen lieben Dackel und scheinen mehrere von ihnen auf einmal zu besitzen. Vielleicht ist diese Anbetung des Dackels, auf ihre physische Ähnlichkeit mit der Wurst zurück zu führen.
  78. Deutsche ziehen ein großes Vergnügen aus dem Ausgeben, Empfangen und Verarbeiten von Papierkram. Sie schwelgen darin. Fotokopieren es. Registrieren es. Fotokopieren es erneut. Rollen Dinge darin ein. Decken sich mit ihm zu und atmen den Duft von Papier ein.
  79. Diejenigen, die für die Bundesregierung arbeiten, scheinen ... überhaupt nicht arbeiten. Es scheint, als ist ihr gesamtes System effizient genug, um für sich selbst zu arbeiten, ohne das die Menschen etwas tun müssen, außer fotokopieren und Dinge abstempeln.
  80. Deutschland liebt seine Feiertage. Besonders die Bayern.
  81. Deutsche haben dieses ... Ding ... mit der Bürokratie.
  82. Sie sind eher sparsam und haben keine Skrupel über Geld zu reden.
  83. Sie sind bizarr abergläubisch, wenn Menschen Ihnen zu früh ein frohes Weihnachtsfest wünschen wollen oder Geburtstage zu früh feiern.
  84. Deutsche. Lieben. Fußball. Sie lieben es. In der Tat, die meiste Leidenschaft kann man bei einem Deutschen dann sehen, wenn er gerade Fußball schaut, darüber redet, darüber nachdenkt, darüber träumt oder auch Fußball spielt.  
  85. Wie sollte man diesen Sport auch nicht lieben?
  86. Sie können auch einen Deutschen in einem Augenblick der Leidenschaft erleben, wenn du das Thema Autos ansprichst. Die Deutschen lieben ihre Autos und sind sehr stolz auf ihre Fähigkeit, solche Guten zu bauen.
  87. Es ist eine gute Sache, dass sie gute Autos und eine Autobahn haben, auf der du erschreckend hohe Geschwindigkeiten fahren kannst, aufgrund der Deutschen Bahn, Deutschland kleines, ineffizientes Geheimnis.  Verzögerungen erhält man mit dem Ticketkauf, kostenlos. Es ist das Geschenk der DB an dich. ("Oh ja, dazu habe ich auch einiges zu sagen ..." Anm. d. Bloggerin)
  88. Das ganze Land zittert vor Aufregung an jedem Silvester, wenn sie sich hinsetzen und „Dinner for One“ anschauen. Die höchst merkwürdige Sache ist nicht diese nationale Besessenheit von diesem Comedy-Sketch aus den 1960er, der nichts mit Silvester zu tun hat, sondern die Tatsache, dass dies der einzige Film der Deutschen ist, der nicht synchronisiert ist.
  89. Die Deutschen haben diese Sache mit ihrer Online-Privatsphäre. Selten nutzen die Deutschen ihren vollen Namen auf Facebook, sie bevorzugen bizarre Varianten gemixt aus ihrem Vor- und Nachnamen: z. B. Mo Na Berg oder Le Na.
  90. Deutsche können sich nicht einreihen. Punkt, Ende. Sie wissen nicht wie, sie kein Interesse es zu versuchen. Dies ist das einzige Mal, dass Deutsche einen Mangel im System bevorzugen.
  91. Nehmen wir das Beispiel, wenn im Supermarkt eine weitere Kasse öffnet. Anstatt ruhig die Person an der Spitze der Warteschlange an die neue Kasse zu lassen, kommt es zu einer verrückten Bewegung, wie eine verstreute Schafherde, und jeder versucht an die Spitze der neuen Schlange zu kommen. Wenn Sie schnell genug sind, können Sie theoretisch von ganz hinten kommen und am Ende dann vor der Person stehen, die an der anderen Schlage geduldig seit 10 Minuten wartet. Und niemand denkt sich was dabei.
  92. Deutsche können eine Bierflasche mit allem öffnen. Die Couch, eine Tasse Kaffee, eine Banane. Körperteile. Es scheint, als bekommen Sie alle heimlich Unterricht in der Schule, wenn sie elf sind, in Vorbereitung auf eine Lebenszeit mit Bierkonsum.
  93. Sollten Sie keinen Garten haben, aber sehnen sich nach einem, können Sie sich ein kleines Quadrat mieten, genannt Kleingarten (oder Schrebergarten). Hier können Sie den Garten pflegen und sich zurück lehnen und die Früchte ihrer Arbeit genießen, während sie in ihrer kleinen Hütte sitzen. Die Kleingärten werden ordentlich gehalten, durch die Einhaltung einer Reihe von Regeln, die speziell von und für jede Gemeinde entwickelt werden.
  94. Im durchschnittlichen deutschen Garten, groß oder klein, wirst du sehen, dass sie nicht in der Lage sind, den Verlockungen der Gartenzwerge zu widerstehen. Es ist fast immer einer da.
  95. Stefan Raab. Er besitzt Deutschland.
  96. Generell gesagt, lieben die Deutschen es zu feiern.
  97. Feiern können wir wohl und zwar Generationsübergreifend!
  98. Und diese heimtückische Schlager, von denen sie alle Texte kennen.
  99. Und daraus machen wir gleich ne ganze Bewegung: Schlagermove !!!
  100. Und Spargel. Sie lieben Spargel und alles, was mit Spargel zu tun hat, wie Spargelsschäler, Spargeldampfer und Spargel Platten. Vergesst Weihnachten oder Ostern oder andere bemerkenswerte Daten des Jahres, das deutsche Jahr dreht sich rund um die Spargelzeit.
  101. Deutschland hat den Döner Kebab als nationales Gericht übernommen, neben anderen wichtigen deutschen Snacks wie Currywurst und Fischbrötchen.
  102. Genauso tief verwurzelt in der deutschen Psyche ist die sonntägliche Betrachtung des Tatorts.
  103. Deutsche haben sich wirklich den gesunden Lebensmittel Trend angenommen und versehen Produkte mit dem Aufdruck „BIO“.
  104. Das deutsche Fernsehen scheint eine erstaunliche Vielzahl an Quizshows zu produzieren, die sehr ähnliche, aber nicht ganz dasselbe Konzept wie „Wer wird Millionär“ haben.
  105. Sie mögen es „Juhu!" zu sagen.
  106. Deutschen können ganze Gespräche führen, die ausschließlich aus dem Wort 'DOCH' bestehen.
  107. Deutsche scheinen es zu genießen, Aktivitäten in den Park zu bringen, wenn das Wetter schön ist. Dann werfen sie mit Holzklötzen herum oder binden Seile zwischen Bäume, als Drahtseilakt.
  108. Es ist immer zu heiß, zu kalt, zu windig, zu warm, zu feucht, zu verschneit oder zu regnerisch
  109. Die Deutschen Beschwerden handeln zu 95% über das Wetter.
  110. Sie sind wohl die einzigen Menschen auf der Welt die, a) ein Wort für Frühjahrsmüdigkeit haben und b) akzeptieren, dass es sie gibt.
  111. In diesem Sinne, es macht niemand mehr zusammengesetztes Wörter, als die Deutschen.
Ich musste wirklich schmunzeln, weil vieles zutreffend ist. Ich arbeite übrigens an einer Liste, die versucht die Australier zu beschreiben. Wenn ihr Tipp, typische Dinge oder liebevolle Macken wisst, die ich mit einbauen soll, dann meldet euch doch bei mir.

Montag, 29. Juli 2013

Von heißen Surfertypen

Gestern Nachmittag, der Himmel ließ gerade alles raus, was er zu geben hatte, klingelte mein Telefon. Es war Jo, eine wunderbare Schwedin, die ich hier kennengelernt habe. Sie fragte mich, ob wir nicht nach Byron fahren wollen, ausgehen und dann am Montagvormittag ein wenig surfen wollen. Byron sind nur 150 km von Brisbane aus. Ich habe ein Auto und nebenbei noch ein Surf- und ein Bodyboard. Also fix Sachen gepackt und los! 

Wir kamen um 18 Uhr im stockdunklen Byron an, kauften uns was zu knabbern und hockten uns an den Strand, trafen ein paar Bekannte und gingen dann in eine der unzähligen Bars mit Livemusik. Da ich Fahrer war, konnte ich auch nicht so viel Geld ausgeben. Also genoss ich einfach nur die Musik und schlenderte dann mit Jo noch stundenlang durch die City. Die Stadt war voll von Leuten, die mit Matsch beschmiert und in Gummistiefeln steckten, da am Wochenende ein großes Festival in Byron war. Es war sehr lustig und wir genossen den Abend. 

In keiner anderen City sind langhaarige, blonde, durchtrainierte Surfertypen wohl so normal wie in Byron. Sie sind einfach überall: Am Strand mit der Gitarre, lässig mit der Hüfte wippend in einem Pub, mit einem Pizzakarton unter dem Arm auf dem Skateboard, auf dem Fahrrad mit dem Surfboard in der Hand. Weit und breit nichts anderes. Ich glaube insgeheim muss man irgendeinen Schönheitswettbewerb bestehen, damit man sich in dieser City niederlassen darf und man muss natürlich exzellent surfen können. Allein die Art und Weise wie sie ihre Haare tragen ist schon einfach besonders umwerfend. 
Surfspot in Byron
Und um Mitternacht war es dann soweit: Meine erste Nacht mit Paul (ich betone nochmals, dass es sich hierbei um meinen Mitsubishi MagnaWagon handelt). Wir suchten uns, zusammen mit Jo, ein lauschiges Plätzchen. Was in Byron gar nicht so einfach ist. Die meisten Parkflächen muss man teuer bezahlen und im Auto nächtigen darf man dort nur gegen eine Strafgebühr von 500$. Also suchten wir uns ein lauschiges Wohngebiet, so dachten wir jedenfalls in der Dunkelheit, und bereiteten uns auf die Nacht vor.

Und ich sags euch. Man hat mir nicht zu viel versprochen! Paul ist besser als jedes verdammte Kingsize-Bett! Er hat einen überdimensionalen Kofferraum. Da passen locker zwei, wenn nicht sogar drei Menschen nebeneinander rein. Und ich habe wunderbar flauschige, lila Bettwäsche für meine Decken und Kissen. Ein weiterer wunderbarer Nebeneffekt ist, dass wenn ich mich mit dem Kopf zur Kofferraumklappe lege, ich den Sternenhimmel aus dem Auto heraus beobachten kann. Und wer schon mal in der südlichen Hemisphäre war, der weiß, dass der verdammte Sternenhimmel hier einfach atemberaubend ist. Und ich kann diesen Himmel nun von meinem Bett aus sehen.

Kofferraum

Noch lange nicht voll!
Die Nacht war ruhig und wunderbar. Der nächste morgen war hingegen recht abenteuerlich, nachdem wir feststellten, dass wir wirklich direkt an der Hauptstraße schliefen und uns einige Menschen nett zuwinkten, beeilten wir uns und machten uns auf in die Stadt um bei, ja natürlich, ALDI Frühstück zu kaufen. Mit Obst und Cottage-Cheese bewaffnetet ging es ab an den Strand. Hier beobachteten wir Delphine und Surfer und genossen den Morgen. Das ist einer diese Momente wo mir wieder klar wird, dass ich endlich angefangen habe zu leben und zwar meinen Traum! 

Nach dem Frühstück bummelten wir ein wenig durch die Stadt und dann gingen wir selbst an den Strand. Es war ein wolkenreicher Tag und recht kühl (19 Grad). Das Meer war rau und ich war ein wenig skeptisch meine Surfkünste bei dem Wetter zu probieren, aber was solls. Das Leben ist kein Wunschkonzert. 
Wir wärmten und auf mit einem Joggingtrip und dann stürzten wir uns in die Fluten. Jo, die schon ein wenig mehr Routine hatte, mit dem Surfboard und ich mit meinem kleinen, aber feinen Bodyboard. Ich meine mal abgesehen davon, dass ich mich fühle wie ein verdammter Idiot in meinem nassen T-Shirt und meinem kleinen Bodyboard, abgekämpft, gegen die starke Strömung anpaddelnd, neben allen coolen, unglaublich schönen, durchtrainierten, routinierten Australiern, lief es ganz gut. Ich bin jedenfalls nicht ertrunken, habe kein Wasser geschluckt und bin auch nicht abgetrieben (was verflucht knapp war). Es gibt also Hoffnung. Das nächste Mal werde ich mal das Surfboard ausprobieren, denke ich, vielleicht. Naja mal schauen. 
Nachdem kleinen Beachsauflug

Die Sina und die Josefin
Es war jedenfalls ein verflucht gelungener Ausflug. Gerne wieder. Und wer nun neidisch ist, ich muss mich jetzt auch fertig machen und arbeiten. Obwohl einem das nach so einem Start in den Tag ziemlich egal ist…

Montag, 22. Juli 2013

Gedanken Analyse

Ob man einmal bis ans Ende der Welt fliegen muss um wirklich frei zu sein? Um die ganzen Fesseln und Gewohnheiten, die einen jeden Tag aufs neue lähmen, abzustreifen zu können und mal distanziert zu betrachten. Um einfach mal durchzuatmen, ohne das Gefühl zu haben, sich stressen zu müssen? Einfach mal wieder das Leben fühlen zu können. Ohne wenn und aber!

Ich denke ein paar Menschen können das auch zu Hause erreichen. Aber für mich war es nicht möglich. Ich war so gefangen in meinem Gedankenkarussel, dass es mir nicht möglich war mal langsamer zu machen. Bewusst zu entschleunigen. Entscheidungen treffen ohne Zwang und Druck. Einfach mal einen Moment inne halten. Genießen. Erleben. Abwarten.

Das sind Dinge, die sollten für uns normal sein. Doch stattdessen lässt man sich treiben in diesem Alltagssee und schwimmt mit dem Strom. Ist stolz und fühlt sich rebellisch, wenn man mal das Wort erhebt, im Facebook eine Demo-Aktion liked oder mit den Freunden über das Unrecht in der Welt diskutiert. Aber schlussendlich tun wir genau das, was von uns erwartet wird. Eine Wohnung, eine Arbeit, geregelter Tagesablauf. Ich sage nicht, dass das alles schlecht ist. Es hat auch viel für sich. Sicherheit und Routine. Wörter die ja nicht nur negativ ausgelegt werden. Einigen reicht das vielleicht auch völlig aus. 
Einfach mal durchatmen ...!
Mir nicht. Ich war nicht unglücklich zu Hause. Ich war einfach nur nicht zufrieden. Vielleicht ist leer das richtige Wort. Dann hatte ich ständig ein schlechtes Gefühl dabei, mir einzugestehen, dass ich nicht wirklich glücklich war. Schließlich habe ich kein schlechtes Leben, wahrlich nicht. Wieso also sollte ich mich beklagen? Habe ich dazu überhaupt ein Recht? Diese Fragen kamen und gingen.
Ich war nicht negativ oder depressiv. Aber ich war einfach nicht so wie ich sein möchte. Ich habe gemerkt, dass es mir immer schwerer viel mich zu motivieren weg zu gehen. Das ich viel schwerer einfach ausgelassen sein konnte. Das ich vieles in Frage gestellt habe und wieder andere Dinge einfach viel zu schnell hingenommen habe, ohne wenn und aber.
 
Ich war ausgebrannt in vielerlei Hinsicht. Und dabei bin ich erst 27 Jahre alt. So wollte ich mich nicht fühlen. Das war nicht das Leben was ich leben wollte. Ich denke egal was oder wen ich getroffen hätte, welchen Job ich wann oder wo gemacht hätte, nichts hätte dieses Gefühl für eine längere Zeit ausmerzen können. Es kommt immer wieder. Ganz langsam, aber ununterdrückbar. Es macht sich bemerkbar, zuerst in Kleinigkeiten und dann immer öfter im alltäglichen Leben. Ich bin ein fröhlicher Mensch, ich liebe das Leben. Ich mag mich. Aber ich bin einfach noch nicht da, wo ich hin will.

Diese Auszeit hilft mir einfach alles mal distanziert zu betrachten. Ich kann lernen meinen ganzen, meist selbst auferlegten, Stress abzulegen. Ich kann den Moment genießen. Denken, Lieben, Diskutieren. Streiten, Lachen und schwatzen. Ich kann stundenlang im Bett liegen und Musik hören, Lesen und wieder schreiben. Ich tue bewusst all die Dinge, auf die ich Jahre (fast) verzichtet oder sie mir nur ab und zu gegönnt habe. Ich kann arbeiten gehen und kann kündigen, wenn ich will. Ich kann mich mit Leuten treffen oder einfach zu Hause bleiben. Verrückt oder? Da musste ich bis ans Ende der Welt reisen, um eben die Dinge tun zu können, die völlig normal sein sollten. Für jeden. 

Ich bin wirklich glücklich. Manchmal habe ich Angst und manchmal habe ich auch schlechte Tage. Aber ich kann sagen, dass ich seit langem mal wieder zufrieden bin. Ich kann sein. Auch die Sehnsucht nach meiner Familie und Freunde hält sich in Grenzen. Eben weil ich weiß, dass sie alle da sind. Egal ob auf dieser oder der anderen Hälfte der Erde. Sie sind jederzeit erreichbar und ich kann mit ihnen teilen, was mich glücklich macht.

Ich bin nun 7 Wochen hier und ich werde noch ein paar Monate brauchen, um wirklich herunterzufahren. Aber es läuft. Sehr gut. :)

Montag, 15. Juli 2013

Das ist mein Neuer!

Das ist Paul, mein nigel-nagel-neuer 17 Jahre alter Mitsubishi Magna Wagon. Ist er nicht wundervoll?! Er ist ein weißes Prachtexemplar. Ein V6 mit mächtig Dampf unter der Haube. 
Darf ich vorstellen: Paul !
Was man hier allerdings auch braucht, bei diesen ganzen Hügeln und Bergen. Außerdem muss er ja nicht nur mich, sondern auch noch unser ganzes Gepäck mit sich herumtragen. Hier der Wikipedia Auszug zu meinem Schätzchen: „Der Mitsubishi Magna ist ein PKW der oberen Mittelklasse, der von Mai 1985 bis September 2005 von der Mitsubishi Motors Australia Ltd. in Tonsley Park (Südaustralien) hergestellt wurde. Die Motoren entstanden ebenfalls in Australien im Werk Lonsdale (Südaustralien).“ Ein Kind seiner Heimat also. Der wird wohl wissen, was er hier tun muss. 

Aber nochmal zurück zu meinem Kleinen und meinen heutigen Autokauf. Ich habe ihn von einem französischen Backpacker-Pärchen bekommen. Wunderbare Menschen und ich denke, dass ich ihnen vertrauen kann. Sie hatten keine Probleme mit Paul während er in ihrem Besitz war und gaben mir eine Menge wissenswerter Tipps mit auf den Weg. Wenn ihr nun aber glaubt, ich verlasse mich in diesen Dingen nur auf mein Bauchgefühl, dann ist das nur fast richtig. Natürlich habe ich auch noch fachmännisch unter die Motorhaube geguckt, ein wenig den Kopf geschüttelt, das eine oder andere Teil angefasst und wissend vor mich hingemurmelt, was man eben so macht. Aber ein weiterer Vorteil ist, dass in Queensland der Verkäufer dem Käufer ein Sicherheitszertifikat vorlegen muss, welches besagt, dass mit dem Auto alles in Ordnung ist. Diese Absicherung habe ich also auch noch, habe mich also nicht nur auf das Wort von völlig Fremden verlassen (auch wenn sie wirklich liebenswert sind).

Des Weiteren habe ich natürlich diverse Probefahrten (unter Einsatz meines Lebens) gemacht. Ich sage dazu nur: Keep LEFT!!! Diese verrückten Menschen sitzen nicht nur auf der falschen Seite in ihrem Auto, sie fahren auch noch Links! Am verrücktesten ist es, wenn ich gegen alle meine Sinne kämpfend, falsch herum in einen Kreisel reinfahren muss. Ich habe schon 7.359-mal den Scheibenwischer anstatt den Blinker betätigt und vergesse regelmäßig, dass ich mich nicht rechts, sondern links auf der Straße einordnen muss. Aber nun gut. Das wird wohl noch. Die kennen das scheinbar. Nicht umsonst haben die hier eine Million Schilder aufgestellt, die dich auf die richtige Richtung (oder eben die Falsche) hinweisen. Auch hierzu nur der kurze Einwurf: Keep LEFT!!! Ach ja und Links vor Rechts, natürlich nicht zu vergessen. Ich habe dazu natürlich auch noch das Handicap, dass manchmal diese kleine Links-Rechts-Schwäche auftaucht. Aber macht euch keine Sorgen. Wie ihr euch sicher denken könnt, habe ich mich gut versichert...

Diese Versicherungssache ist nämlich hier auch so ein Ding. Während deine Anmeldung die Absicherung gegen Personenschäden beinhaltet, ist der Schaden an anderen Autos etc. nicht abgesichert. Das muss man natürlich erstmal wissen. Ich habe mich heute erstmal gut beraten lassen und mich dann weise entschieden. Nun bin ich gut dabei. Dann brauchte ich nur noch 82 verschiedene Dokumente zusammensammeln, eine Nummer ziehen auf der Zulassungsstelle, warten und schon konnte ich Brisbane´s Straßen unsicher machen.
Sind wir nicht ein schönes Team?

Gesucht & Gefunden!
Und das tollste ist, dass Paul mit kompletter Campingausstattung kam. Und wenn ich sage komplett, dann meine ich komplett: Decken, Kissen, Matratzen, Isomatte, Zelte, Surfboard, Bodyboard, Töpfe, Pfannen, Besteck, Kocher, Kanister, Tuppertöpfe, Planen, Abdeckungen, Stühle, Kühlboxen, Kühlakkus, Lampen, Taschenlampen, Ladekabel und und und… Ich habe nun wirklich alles für einen wunderbaren Road Trip. Fehlt nur noch die passende Begleitung. Aber die schwingt ihren hübschen Hintern ja Ende August in einen Flieger! Nicht wahr meine liebe Verena? Time of my Life!! 
Ich besitze nun ein Surfboard, nun muss ich nur noch surfen lernen!
Bis dahin genieße ich das Leben hier noch weiter in Brisbane. Lerne fahren und verbringe die Zeit mit meinem Paul!

Sonntag, 7. Juli 2013

Extremsport: Fahrradfahren

Ich habe seit ein paar Tagen versucht hier in Brisbane ein Fahrrad zu finden. Das ganze gestaltet sich schwieriger, als eine Autosuche. Die Dinger sind hier verflucht teuer und ich will auch keins von diesen mega Hightech-Rädern. Damit kann ich gar nicht um. 

In Deutschland besitze ich nämlich nicht mal ein Fahrrad. Da mache ich alles mit dem Auto oder auch manchmal zu Fuß. Hier allerdings muss ich jedes Mal den Bus nehmen, wenn ich von A nach B kommen will und das ist auf Dauer recht kostspielig. Also dachte ich, naja so ein Fahrrad, dass wär´s doch. Hahaha… ab 200 Dollar und aufwärts gibt es keine Grenzen. Alle Bikes die ich Second Hand kaufen wollte, waren ebenfalls unglaublich teuer oder gleich weg. Ich klagte also mein Leid auf der Arbeit und plötzlich sagte meine Chefin: Also wenn du möchtest kann ich dir ein Fahrrad leihen. Wir haben da noch eins rumstehen. Wuhuuuuu sage ich nur!

Heute Morgen rief sie mich auch gleich an in aller herrgottsfrühe und ich düste schnell mit dem Bus zum Black Forest. Dort stand es. Mein eigenes (geliehenes) Fahrrad. Mit Helm und Schloss. Hier herrscht nämlich Helmpflicht und falls man die nicht beachtet, fallen wahnsinnig hohe Strafen an. Da überlegt man sich zweimal, ob man sich nicht doch lieber die Frisur ruiniert. 
Sieht Helmpflicht nicht wunderbar panne aus? :)
Naja, voll ausgestattet – sie hat sogar neue Reifen drauf machen lassen – düste ich vollmotiviert los… und kam sogleich auf den Boden der Tatsachen an: In Brisbane Fahrrad zu fahren ist gemeingefährlich!!! Erstmal muss ich auf der Straße fahren, zwischen den ganzen Autos, auf der linken Seite (was ich mir schon als Fußgänger nicht merken kann, außerdem hilft mir meine kleine Links/Rechts- Schwäche da auch nicht sonderlich weiter) und es ist verflucht nochmal wahnsinnig hügelig. Nein hügelig ist die Untertreibung des Jahrhunderts. Man könnte sagen es ist bergig! Plötzlich verstand ich all diese mega-hightech-super-power Fahrräder, die überall angeboten wurden. Du brauchst so ein Bike hier um zu überleben.

Es machte es auch nicht gerade besser, dass ich ständig von Hyper-Sportlern mit mega dicken, trainierten Waden überholt wurde, während ich da so vor mich hin krebste. Am Anfang fuhr ich noch ein wenig mehr auf dem Fußweg rum, sah dann aber ein, dass das Risiko einen Fußgänger zu überfahren größer ist, als von einem Auto angefahren zu werden. Also wechselte ich todesmutig auf die Straße. 

Mein Fahrrad!
Ich fuhr kreuz und quer durch Brisbane und erkundete die Stadt auf dem Fahrrad. Ich war bestimmt über 4 Stunden unterwegs, was nicht zuletzt an meinem brillanten Orientierungssinn lag. So checkte ich auf meinem iPhone meine Position und freute mich, dass es nur noch 3 Kilometer bis zum Hostel sind. Diese drei Kilometer kamen mir aber verflucht lange vor und als ich das nächste Mal meine Position kontrollierte, zeigte mich der kleine blaue Punkt glatte 7 Kilometer Entfernung vom Hostel an… Ähm naja gut, ich habe es am Ende doch noch geschafft. Aber ich kann nur sagen: Erstmal reicht es, heute Abend nehme ich den Bus. Der Stadtteil heißt nicht umsonst „Highgate Hill“. Nochmal schaffe ich das nicht. Und die nächsten Tage heißt es dann wohl trainieren, trainieren, trainieren….

Donnerstag, 4. Juli 2013

Schuhe machen Beine

Ich habe gestern ein paar wundervolle High Heels geschenkt bekommen. Von einem Mädel, dass ich in meinem Hostelzimmer kennengelernt habe. Sie hatte keine Verwendung mehr für die Dinger und wie es der Zufall so will: Sie passen wie angegossen. Hach Schuhe!!! Ich vermisse meine High Heels. Schuhe sind doch was für die Seele. Ich bin heute erstmal ewig mit den Dingern im Hostel auf und ab gelaufen, einfach nur um sie zu genießen. Die Leute haben zwar ein wenig komisch geguckt, aber hier gibt es genug verrückte Menschen.
Die besagten Schuhe !!!
Wenn ich gleich wieder meinen Rucksack schultere und mich auf, auf die Straße mache, dann kann ich sie nicht wirklich verwenden. Das würde reichlich komisch aussehen und unpraktisch sein. Ich muss nämlich gleich zur Arbeit und die ist gute 5 km von meinem Hostel entfernt. Ich hoffe ich finde die nächsten Tage ein günstiges Fahrrad, dann kann ich die Strecke radelnd zurücklegen (ist vielleicht auch eine ganz gute Übung für das Autofahren, schließlich ist hier Linksverkehr und nicht gerade wenig los auf den Straßen…).

Ich könnte natürlich auch in ein anderes Hostel ziehen, aber mir gefällt es hier. Es gibt eine eigene Kneipe, freien Yogaunterricht viele Sonderangebote für Trips und Fahrten und jeden Abend besondere Aktionen. Die Küche ist riesig und alles ist echt sauber. Ich hatte erst eine winzig kleine Kakerlake in meinem Zimmer. Die ich, auf Wunsch einer meiner Mitbewohnerinnen gekillt habe, jetzt habe ich schlechtes Karma. Aber die war wirklich klein, die zählt ja nicht.
Ich liebe diese hilfreichen Informationen

Überalle gibt es flauschige Sofa oder Ohrensessel

Nette Hinweise erleichtern das Leben

Der Yogaunterricht findet in der Bar statt
Die Küche - herrlich steril (zumindest 1x am Tag)
Was würde ich ohne die Zettel tun?
Vielleicht suche ich mir auch ein Sharehouse, das ist wie eine riesige WG. Aber auch das sehe ich spontan. Ich gucke mir diese Woche mal ein paar an. Will schließlich erstmal in dieser bezaubernden Stadt bleiben. Und in so einem Hostel lernt man natürlich auch im handumdrehen Leute kennen, wenn man will. Dienstag habe ich das erste Mal in meinem Leben Karaoke gesungen. War ganz witzig und ich nicht betrunken. Ich habe Killing me softly von den Fudgees gesungen, aber mit einem anderen Mädel zusammen. Leider waren die Boxen zum Publikum gedreht, so dass ich mich nicht hören konnte. Ich dachte also, ich müsse echt laut singen und so hat man mich wirklich sehr deutlich gehört. Den 1. Preis von 100 $ haben wir komischerweise nicht gewonnen… Aber ich gebe nicht auf. Nun habe ich Blut geleckt. Vielleicht sollte ich mal ein Video machen. Dann habt ihr auch was davon. Hihi...