Freitag, 27. September 2013

Das dümmste Tier ist immer noch der Mensch!

Heute war eine Tauchstunde am Great Barrier Reef angesagt. Und jaaaaaa! Es war so fantastisch, wie es sich anhört. Das Great Barrier Reef. Ein Naturspektakel. Ein wirkliches Wunder. Schön und unglaublich. Einfach nicht in Worte zu fassen und unglaublich schön. Über 2.600 Kilometer ist dieses Weltnaturerbe lang. Es ist sogar aus dem Weltraum sichtbar. Es beherbergt über 30 Arten von Walen, Delfinen und Schweinswalen. 215Vogelarten sind hier zu Hause. 17 Arten von Seeschlangen und mehr als 1.500 Fischarten!!! Das Riff lebt und es war ein unbeschreibliches Erlebnis, zu mindestens für ein paar Stunden, ein Teil davon miterleben zu können. 

Unser Willkommenskommitee
Das Glasbodenboot
Wir hatten also heute unsere erste Stunde mit einem Atemschutzgerät in 5-6 Metern Wassertiefe. Ich muss sagen, am Anfang war mir bei dem Gedanken alles andere als wohl. Ich bin nicht gerne auf Andere angewiesen und schon gar nicht auf andere Geräte, die mir tonnenschwer am Rücken hängen. Aber nach unserem Schnorchel-Erlebnissen in den Whitsunday Islands war meine Neugier auf die blauen Weiten geweckt. Wir bekamen also eine Einweisung die nicht nur lustig, sondern auch noch lehrreich war. Außerdem wurde sie von einem netten, braungebrannten, dunkelhaarigen Australier gehalten, was meine Aufmerksamkeitsspanne ungemein erweiterte. Hihi... Um die Einweisung kurz und schmerzlos zusammenzufassen: Solange wir atmen, kann nichts passieren! Klang doch also gar nicht so schwer. 

Und auf ging es! Wir wurden verkabelt und mit Gewichten beladen und ehe ich mich versah, war ich auch schon im Wasser. Wir waren in Tauchgruppen von je vier Personen eingeteilt und mit jeweils zwei Guides unterwegs. War also wirklich toll und auch ein sicheres Gefühl. (Verena und ich hatten übrigens den netten Instruktor zugeteilt bekommen, aber das nur am Rande). Ich kann es nicht beschreiben. Mein Kopf war plötzlich aus. Ich hatte nur noch Augen für diese fremde Welt. Ich habe Farben gesehen, die geschillert und geschimmert haben. Ich habe Fische, Schildkröten und Rochen beobachtet, die sich von dem Menschen kaum haben stören lassen. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen und einfach nur staunend und genießend diese Wasserstadt erleben! Ich kann mich nicht erinnern, dass ich in meinem Leben auch nur sowas ähnliches gemacht habe! Es war der Wahnsinn und Rena und ich merkten gar nicht, wie schnell die Zeit vorbeiflog, als wir auch schon wieder auftauchen mussten.

Den restlichen Tag verbrachten wir mit einem Schnorchel, Flossen und einer Taucherbrille fast nur im Wasser (Wetsuits haben wir übrigens nicht bekommen, weil der Instruktor meinte, Deutsche seien doch ganz andere Temperaturen gewöhnt und bei 25 Grad Wassertemperatur konnten wir uns auch nicht beschweren).
Der Beweis
Unser Zertifikat
Nun kommen wir aber mal zu meiner Überschrift des heutigen Eintrages. Obwohl wir wirklich lange und intensiv instruiert wurden, dass es wirklich verboten ist, Dinge anzufassen, sind manche Menschen leider einfach zu dumm. Eine einzige Berührung kann so vieles im Riff zerstören und ganze Korallen töten, Bakterien verbreiten und Tiere vergiften (unsere Körper sind z.B. voll mit Sonnenabwehrprodukten). 

So ist es nur verständlich, dass es verboten ist Dinge anzufassen und ganz und gar verboten ist es Tiere(!!!) anzufassen. Ich meine ihr würdet auch dumm gucken, wenn im Supermarkt plötzlich eine Horde Touristen auf euch zustürmt und euch mit schmierigen Fingern begrapschen will! Es ist also nur diese eine Regel zu bedenken! Nicht schwer. Eine verfluchte Regel! Lasst die Natur in Ruhe!!!!!!!! Seid glücklich, dass ihr die Ehre habt Beobachter zu sein.

Für einige dumme Exemplare der Gattung Mensch ist das allerdings schon zu viel. Egoistisch stürmen sie drauf los und stecken ihre Finger in alles was nicht schnell genug in Deckung gehen kann. 
Einiger meiner beschriebenen Exemplare "Humanus Idiotikus"
So war da auch eine arme Schildkröte, die sich gerade von einem Bootsunfall erholen musste. Wir wurden zig Mal darauf hingewiesen, dass wir sie auf gar keinen Fall stören sollen und das sie, wenn sie in der Stimmung ist, zu uns kommen würde. Aber auf keinen Fall sollten wir sie berühren, weil sonst Bakterien in die Wunden kommen könnten und alles nur noch verschlimmern können. Und was machen diese gehirnamputierten Vollpenner???!! Ja! Sie schwimmen hinter der armen Schildkröte her und versuchen sie zu berühren. Rena hat unter Einsatz ihres Lebens, den einen Vollpenner an seiner Flosse zurück gezogen und ich bin petzen gegangen! Ich meine, was soll so ein Scheiß? Der Mensch ist wirklich das dümmste Geschöpf auf Erden. Willkürlich und zerstörerisch. 
Und das ist nicht das erste Mal, dass ich hier sowas erlebe. Ich frage mich nur wieso? Die Leute kommen hier her und wollen ein Paradies. Sie wollen exotische Tiere und Bilderbuchausblicke. Und im nächsten Moment zerstören sie einfach alles. Ich hoffe, dass nächste Mal versuchen diese Idioten einen Jelly Fish oder gerne auch eine Brown Snake anzufassen und dann wünsche ich ihnen viel Spaß!

Montag, 23. September 2013

Willkommen im Himmel!

Am Freitag kamen wir nach einigen Kilometern in Airlie Beach an. Ein wunderbarer Touristenort mit türkisblauem Wasser und wunderschönen Aussichten.  
Ein typischer Blick in Airlie
Der Startpunkt zu den Whitsunday Islands. Leider kann man nicht im Meer baden, weil man aufgrund der unzähligen, fast unsichtbaren Quallen wahrscheinlich entweder ziemlich schmerzhafte Verbrennungen erleiden würde oder gar nicht mehr aus dem Wasser kommen würde. Allerdings gibt es hier dafür eine wunderschöne Lagune an der man ebenso entspannt liegen kann. Sie befindet sich direkt mit Blick auf den wunderschönen Strand und so konnten wir alle genießen. Und Wasser zum Baden braucht man hier. Rena und ich schwitzen uns halbtot, als wir hier ankamen. Subtropische Zone vom allerfeinsten und dabei ist gerade erst der Frühling angefangen! Aber wir wollen uns mal nicht beschweren. An dieses ständige schwitzen kann man sich wohl irgendwie und irgendwann gewöhnen und zur Not hüpft man schnell in eine der unzähligen Bademöglichkeiten, entlang der Küste.

Wir hatten das Glück, dass wir hier in Airlie Beach einen Couchsurfer fanden, der glücklicherweise auch noch direkt neben der Lagune wohnte und ein riesiges Apartment hat mit Blick auf den Ozean. Es handelt sich bei diesem Couchsurfer auch noch um einen gutaussehenden und sympathischen Australier. Ach ja, manchmal ist das Leben doch wundervoll. Er lud uns dann auch noch am Freitagabend zum Essen ein in ein großartiges, aber auch unglaublich teures Fischrestaurant. Verena und ich probierten zum ersten Mal Austern und genossen es, nach der ersten Zurückhaltung, in vollen Zügen. Anschließend zogen wir noch von Pub zu Pub und beschlossen dann, weil unser Couchsurfer ein ziemlich-begeisterter Gamer ist, sein neues X-Box-Spiel zu spielen. Hört sich jetzt erstmal komisch an, aber es war der Knaller. Bei dem Xbox Kinect Spiel (ähnlich zur Wiii) handelte es sich um das Game Kung Fu High Impact. Man muss verschiedene Posen darstellen und wir dann selber der Mittelpunkt eines Comics. Außerdem muss man gegen Zombies und Ninjas kämpfen und zwar mit vollem Körpereinsatz! Es war der Knaller. Wir drei sprangen, boxten, kickten und flogen für knappe drei Stunden durch sein Apartment und hatten einen unglaublich witzigen Abend! Wir schwitzen uns bei den Endgegnern halbtot und es war ein Wunder, dass nichts zu Bruch ging. Der Knaller und ein wunderbarer Start in Airlie Beach. 
Das legendäre Spiel !!!
Am nächsten Tag brachen Rena und ich dann zum nächsten Trip auf. Nachdem wir noch das Glück hatten, Paul (mein Auto) bei unserem Couchsurfer für umsonst parken zu lassen, so brauchten wir keine Gebühren am Hafen zahlen. Manchmal wird mir schon ganz schwindelig vor lauter Glück und Nettigkeiten hier… Aber kommen wir zu unserem Trip! Die Whitsunday Islands, eine Inselgruppe in Queensland, beherbergen einige der schönsten Strände der Welt. Und genau diese waren die letzten zwei Tage unsere Spielwiese! Mit einem Quarzgehalt von fast 99 % fanden wir hier einen der weißesten Strände der Welt: Whitehaven Beach!!!
Whitehaven Beach!!!
Aber mal ganz von vorne. Verena und ich buchten uns eine Katamaran-Tour, die uns für zwei Tage und zwei Nächte, gemeinsam mit 19 anderen Touristen und zwei Crewmitgliedern mitten in die Gewässer der Whitsundays brachte. Ausgestattet mit gefühlten 5 Litern Sonnencreme und einigen Vorräten für die Abende an Board schipperten wir los. Es war großartig. Tagsüber verbrachten wir Stunden im weißesten Sand, oder sollte ich sagen Puder, der Welt und segelten Abends den Sonnenuntergang entgegen. 
Guckt euch die Farben an!!!!!! Atemberaubend :)




Sonnenuntergang

Sonnenaufgang
Wir gingen auch schnorcheln in Ganzkörperanzügen versteht sich, aufgrund der Quallen im Wasser. Verena und ich waren todesmutig und streichelten einen bestimmt über 1,5 Meter langen Humphead Wrasse, auch bekannt als Napoleon Fisch. Sein Name war George und Verena und ich waren ganz vernarrt in ihn. 
So ein Fisch war der George!
Unsere Tauchanzüge - man fühlt sich wie ein Superheld!
Auch ansonsten hat mir das schnorcheln sehr gut gefallen. So bin ich noch nie in Unterwasserwelten eingetaucht. Nun freue ich mich schon unglaublich auf unseren Tauchlehrgang mit Atemgerät am Great-Barrier-Reef. 

Auch die Abende an Bord waren mehr als lustig. Internationale Versuche Trinkspiele zu spielen können wirklich außergewöhnlich werden und auch die Animation der Crewmitglieder in dieser Hinsicht konnte sich sehen lassen. Falls jemals Bilder aus dieser Tour veröffentlicht werden, werde ich steif und fest behaupten es handelt sich dabei um meinen bösen Zwilling. Also um es kurz zu sagen, es war wirklich legendär. Jetzt muss ich erstmal ein wenig Schlaf nachholen und dann geht es heute Abend zur After-Trip-Party. Ein Stress ist das hier ;)
Schlafen an Deck mit 20 Leuten

Nur ein kleiner Einblick in die Abend-Animationen ... DAS muss reichen ;)

Samstag, 21. September 2013

Abenteuerlust und Benzinsorgen

Wir sind nun seit meinem letzten Blogeintrag rund 960km weiter nördlich angekommen. Zum Vergleich Deutschland von Norden nach Süden sind in etwa 880 km Luftlinie. Durch die vielen Baustellen und Geschwindigkeitsbegrenzungen kommt man hier auch nicht gerade in Schallgeschwindigkeit voran. So wundert es einen auch nicht, dass Rena und ich uns dauernd ablenken lassen und doch noch irgendwo ungeplant stoppen. 

Nach Fraser Island haben wir eine kleine Spritztour gemacht und sind nach Hervey Bay gefahren, wo wir einen sehr netten Couchsurfer gefunden haben. Der war sportverrückt und hat uns überall mit hingenommen. Das war super, so konnten wir Volleyball spielen, Joggen gehen, Kajakwettbewerbe schauen und unsere ersten Wettbewerb im Touch Footy anschauen (das ist wohl wirklich so ein australisches Ding und würde zu viel Zeit kosten das hier zu erklären...). Der Weg nach Hervey Bay war recht abenteuerlich, da in Australien nicht überall Tankstellen zu finden sind und wenn man dann doch mal eine findet, in einem kleinen Örtchen, dann ist hier das Benzin gleichmal 20 Cent pro Liter (!) teurer. So war es auch auf unserem Weg nach Hervey Bay. Aber nur weil wir am Anfang zu geizig warne, hätten wir am Ende fast laufen müssen... Wir schafften es mit Mühe noch zur nächsten Tankstelle und was soll ich sagen, dass nächste Mal sind wir schlauer. 

In Hervey Bay haben wir eine Whale-Watching Tour gebucht! Wahnsinn! Diese riesigen Buckelwale sind direkt neben und unter unserem Boot geschwommen. Auf meinen Fotos erkennt man das zwar nicht so gut, aber es war einfach ein atemberaubender Anblick. Und wir, auf unserem Katamaran mit 20 anderen Leuten, konnten das einfach nur genießen! Diese riesigen anmutigen Tiere treiben einem die Tränen in die Augen. Im positiven Sinne. Sie sind einfach kolossal und eindrucksvoll! Unbeschreiblich.
Ein Wal mit seinem Baby (unter Wasser)

Rena und Ich genießen den Boottrip
Das einzig negative war, dass ich noch drei Tage später das Gefühl hatte, dass ich auf diesem Schiff war. Ich habe die Seekrankheit also erst nach dem Trip bekommen... Das war ein seltsames Gefühl und ich habe mich ständig so gefühlt, als wenn ich betrunken bin. Wir verbrachten noch zwei weitere Nächte bei unserem Couchsurfer Reggie und er zeigte mir tolle Dinge mit meiner Kamera. Nun können wir ganz tolle Lichtbilder machen! 
Smile :)
Anschließend sind wir nach Agenes Water gefahren; Mit dem Stadtteil 1770 ist es ein berühmter Ort: Geburtsort von Queensland. Von der eigentlichen Berühmtheit haben wir in diesem schlafenden Nest allerdings nicht viel gemerkt... So war es recht ruhig dort und wir konnten in Ruhe unsere wunderbare Scooter Roo Tour Genießen. 

Für drei Stunden konnten wir die Biker Braut in uns entdecken und mit kleinen 80ern durch die Gegend knattern. Mit Faketattoos und Lederkleidung dem Sonnenuntergang entgegen, links und rechts wunderbare Kängurus, war es ein unvergleichliches Erlebnis mit Gänsehautfeeling. Ich würde zwar eine große Maschine bevorzugen, aber so eine Knatterkiste hatte auch den Vorteil, vor allem bei nicht vorhandener Schutzkleidung.





Am nächsten Tag haben Rena und ich unsere ersten Surflessons gebucht, denn wer ein echter Australier sein will, der sollte sich nicht nur aufs CouchSURFEN beschränken. Und was soll ich sagen? Wir sind Naturtalente. Sowohl Rena, als auch ich schafften es auf dem Board zu stehen. Es machte unheimlich viel Spaß, aber man braucht verdammt viel Kraft. Vor allem das paddeln und das auf das Board puschen geht echt an die Nieren. Nach knapp vier Stunden und einem erheblichem Konsum an Salzwasser später, konnten wir uns auch nicht direkt mehr bewegen...

Wir sind dann die nächsten zwei Tage um die 700 km gefahren und in einem unglaublichen Nationalpark gelandet. Hier wollten wir Renas Herzenswunsch erfüllen und uns ein paar Wasserfälle angucken. So einfach gesagt... Wir hatten allerdings nicht bedacht, dass der Weg zu diesen Wasserfällen wahrlich über Stock und Stein führen wird... So genossen wir das eiskalte Bad in dieser herrlichen Lagune natürlich noch umso mehr!



Und wenn wir schon mal in diesem Nationalpark rumliefen, da nutzen wir die Gelegenheit auch gleich um die wunderbaren, Süßen, scheuen und extrem selten anzutreffenden Platupusse zu sehen. Das sind Schnabeltiere und die sind einfach wundervoll. Wir saßen also eine halbe Stunde an einem kleinen See und hofften, dass sich diese wundervollen Tiere zeigten würden! Und was soll ich sagen!? Wir hatten Glücke! Einfach der Wahnsinn!!!!! Ein unglaubliches Gefühl!
Wir schliefen die Nacht direkt an einem Aussichtspunkt mit einem überragendem Blick ins Tal. Es war stürmisch und richtig gemütlich und wir genossen jeden Augenblick. Wir stellten uns sogar den Wecker, damit wir am nächsten Morgen um 5:45 Uhr den Sonnenaufgang erleben konnten. Aber seht selbst!
In Sonne getaucht - kurz vor Sunrise!

Gestern sind wir in Airlie Beach angekommen. Ich habe in meinem Leben noch niemals so wunderschönes Wasser gesehen. Wir starten heute unseren Trip zu den Whitsundays. Deshalb muss ich nun auch los. Bei nächsten Mal mehr! Genießt das Wochenende!!!!