Mittwoch, 20. August 2014

Kaffeeklatsch auf Chinesisch

Ich arbeite nun seit über 6 Wochen schon in meinem kleinen Café. Zeit mal ein wenig ins Detail zu gehen...

Mein Arbeitgeber
Mein Café ist unter einem chinesischen Management. Genau genommen gibt es außer mir nur eine Barista, die nicht aus Asien kommt. Und das ist leider nur eine Aushilfskraft, die nur ca. 8 Stunden die Woche da ist. Ansonsten arbeite ich mit einigen Chinesen und Taiwanern zusammen. An sich überhaupt kein Problem, wenn da nicht gewisse Sprachschwierigkeiten auftauchen würden… Sowohl in Taiwan als auch in China spricht man Mandarin. Das heißt alle können sich ganz großartig untereinander verständigen. Das einzige Problem: Sina. Denn ich spreche kein Mandarin, noch kann ich auch nur ein Satz verstehen. Für mich hört sich das mehr nach einem Gesang an und ich kann weder sagen wo ein Wort anfängt oder wo es aufhört. 

Ich arbeite also zwischen 8-10 Stunden täglich in dem kleinen Café und ich verstehe nur Bahnhof. Natürlich sprechen wir mit den Gästen Englisch, was ich meistens übernehme, alle anderen wuseln umher und unterhalten sich in Mandarin. Theoretisch kein Problem, ist ja auch deren Muttersprache und ich kann verstehen, dass es einfach bequemer ist darauf zurückzugreifen, vor allem wenn das englische noch nicht ganz perfekt sitzt. Praktisch ist es aber eine Eigenschaft, die mich langfristig wahnsinnig macht. Stellt euch vor ihr seid an der Kaffeemaschine und neben euch, hinter euch, über euren Kopf und ständig und andauernd würdet ihr eine Sprache hören, die ihr einfach mal überhaupt nicht versteht… 
Einige meiner Kollegen
Geht für 10 Minuten. Kein Problem, für zwei Stunden- auch kein Problem. Aber für einen ganzen Tag oder mehrere Wochen: Auf gar keinen Fall. Man wird wirr. 

Das erste Mal als ich es angesprochen habe, hat mich keiner richtig ernst genommen. Die Mädels haben nur gekichert und irgendwas auf Mandarin zu mir gesagt, um mich dann groß anzuschauen und zu fragen ob ich wirklich nichts verstehen könnte. Ähm nein! Mark (mein Boss) hat mir nur gönnerhaft auf die Schulter geklopft und gesagt er hätte nichts dagegen, wenn ich mit mir selber Deutsch sprechen würde. Soviel dazu. Was also nun???

Ein paar Tage später habe ich noch mal einen zweiten Anlauf genommen. Ich bin durchs Café gerannt und habe Deutsch gesprochen. Lautstark und mit mir selber, ich habe Deutsche Lieder gesunden und wundervolle kleine Gespräche mit mir selbst gehabt. Alle waren ziemlich verwirrt und guckten mich schräg an. Ein bisschen verrückt vielleicht, aber drastische Situationen, erfordern kreative Maßnahmen. Und was soll ich sagen? Es hat gewirkt, am Ende des Tages kamen meine Kollegen an und meinten sie haben es begriffen und sie versuchen nun englisch zu sprechen. Und ich solle sie doch bitte darauf hinweisen, wenn sie wieder zurück fallen. Wundervoll, nun bin ich glücklich. 

Am darauffolgenden Tag überraschte mich Mark sogar mit einer App, die er sich runtergeladen hat. Es war ein Übersetzer. Er sprach Sachen in Chinesisch ein und heraus kamen wundervolle deutsche Satzfragmente, die mal überhaupt keinen Sinn ergaben. Aber ich weiß seine Mühe sehr zu schätzen und die App hat für einige Lacher bei uns gesorgt. 
Minion Tag :)
Es ist schon verrückt wie unterschiedlich unsere Kulturen sind und ich liebe es mich mit meinem Kollegen über die Verhältnisse in unseren Heimatländern zu unterhalten. Ein Beispiel ist, dass so ziemlich jeder Chinese der hier ist, auch hier in Australien bleiben will. Diese Freiheit, die für mich als Europäer total normal ist, ist für die meisten Chinesen komplett neu und aufregend. Von seltsamen Gerichten mit Hunden und Katzen, über Ein-Kind-Politik und Zensur im Internet – ich lerne hier jeden Tag was Neues. Und es ist doch was anderes das alles Mal aus erster Hand zu hören, als aus den Nachrichten oder Geschichtsbüchern.

Mir ist jedenfalls klar, dass ich diesmal einen ganz besonderen Job ergattern konnte. Ein wundervoller Platz, an dem ich auch trotz des frühen Starts um 6 Uhr, wirklich viel Lache und verdammt viel lernen kann. Und wer weiß, vielleicht ja auch den einen oder anderen Satz in Chinesisch. Nur soviel schon mal:

Wǒ de míngzì shì xīnlàng

Das bedeutet: „Ich heiße Sina.“ Alles klar? Ganz einfach, sag ich doch… :)

Mittwoch, 13. August 2014

German Club Brisbane

Da am Mittwoch in Queensland Feiertag ist, habe ich das mal zum Anlass genommen uns einen Tisch im berühmt, berüchtigten German Club Brisbane zu buchen.

Zusammenfassung des Abends :)
Mit 10 Mann sind wir da eingelaufen und haben uns mal mit deutschem Essen, frischem deutschem Fassbier und natürlich Schnaps verwöhnen lassen. 
Eingang zum German Club
Gigantischer Weise mussten wir uns wirklich anstellen um in den German Club, der mit "Brisbane Deutscher Turnverein" betitelt war, reinzukommen. Es war so voll und alle wollten in diesen Club um schnell an die Bar oder ins Restaurant zu gehen. Wir haben dann auch gleich eine 5 Jährige Mitgliedschaft abgeschlossen um reinzukommen. 5 Euro und 5 Prozent off für die nächsten fünf Jahre. Mal schauen, wie oft ich das nutzen werde.

"Gut Heil" über der Tür, ehemaliger Gruß der Turner
Bekannte Marken lachten mich direkt an
Die Bar
Ich war hellauf begeistert, dass der German Club sogar mein geliebtes Weißbier Schneiders Weisse vom Fass hat!!! Das habe ich schon Jahrelang nimma getrunken und ich habe jeden Schluck genossen!
Schneiders Weisse (ich weiß, falsches Glas)
Der Saal war urig und erinnert an eine ehemalige Turnhalle. Überall sind "Typisch Deutsche Dinge" angebracht und so lachte mich doch wirklich auch der Bundespräsident an:
Foto von Joachim Gauck :D
Der Saal
Das Menü ist natürlich typisch Deutsch, was sich hier eher als typisch Bayrisch rausstellt, aber es war gigantisch.
Lammkeule
Vegetarier haben hier ein schweres Leben und essen wohl nur die Beilagen
Glückliche Gesichter beim Anblick des "Pork Knuckle"
Schweinehaxe - hmmm lecker! Mit Sauerkraut!
Ich war so begeistert und musste auch einiges aus dem Schnapsmenü ausprobieren. Ich denke wir hatten alle unglaublich viel Spaß und einen tollen Abend. Ich habe einige andere Deutsche getroffen und es mir wirklich gutgehen lassen. Ich werde auch jedenfall wieder hingehen!
Wundervolle Gesellschaft
Im Glas versunken :)
Meine geliebte Ella und Simone
Mega Selfie (das muss ich noch üben)
Georgia!
Entenschnabel!
Einfach der Knaller diese Australier.

Sonntag, 3. August 2014

Hairstory - 10 Jahre

Ich habe in alten Fotos gestöbert und mich dabei halb kringelig gelacht. Jeder hat ja mal einen so genannten "Bad Hair Day", aber ich hatte scheinbar ganze "Bad Hair Jahre". Mein Favorit ist immer noch meine Prinz Eisenherzzeit in 2009... Diesen Friseur würde ich immer noch gerne an die Wand hauen.. (Lest hier) Aber nun gut, auch solche Phasen überwindet man dann irgendwann...

Hier ist ein Einblick aus den letzten 10 Jahren meiner Haargeschichte. Lasst euch berieseln.
2005
Mein Style 2005 war irgendwie nicht gerade geignet für meine Gesichtsform. Aber die Ohrringe, die habe ich immernoch.
2006
Finde ich schon besser, aber immer noch ziemlich kurz.

2007
Hier hatte ich einen ziemlich gestuften Kopf und mein Haar war vom vielen gefärbe schon unglaublich kaputt, aber das interessiert einen ja recht wenig...

2008
Meine Grüne und Rote Phase. Scheinbar muss sich jedes Mädchen mal unkontrolliert Farbe in die Haare klatschen. Ich habe es geliebt, vor allem meine grüne Strähne.

2009
Prinz Eisenherz.... Woar! Ich weiß nicht, was diesen Friseur da geritten hat. Ich hatte nen Pottschnitt und das für ein ganzes Jahr, bis es irgendwie nachgewachsen war. Ich kann sagen, dass ich aus dieser Erfahrung eine Skepsis gegenüber Friseure mitgenommen habe, die mich bis heute begleitet...

2010
Es wurde länger und besser. Das Haare nur so langsam wachsen.

2011
 Die Haare werden länger und länger, aber immer noch dunkelbraun.

2012
Ich kann Zöpfe machen. Braun bleibt.

2013
Braun in Deutschland und blond gebleicht in Australien. Der Entschluss gegen meinen heißgeliebten Pony ist gefallen. Nun heißt es Geduld!

2014
Und nun seht selbst, Pony fast lang, Haare hell, blonde Strähnen durch die Sonne und ein zufriedenes Lächeln im Gesicht. Ich bin schon gespannt auf den nächsten Rückblick. Hihi.