In Deutschland besitze ich nämlich nicht mal ein Fahrrad. Da
mache ich alles mit dem Auto oder auch manchmal zu Fuß. Hier allerdings muss
ich jedes Mal den Bus nehmen, wenn ich von A nach B kommen will und das ist auf
Dauer recht kostspielig. Also dachte ich, naja so ein Fahrrad, dass wär´s doch.
Hahaha… ab 200 Dollar und aufwärts gibt es keine Grenzen. Alle Bikes die ich
Second Hand kaufen wollte, waren ebenfalls unglaublich teuer oder gleich weg. Ich
klagte also mein Leid auf der Arbeit und plötzlich sagte meine Chefin: Also
wenn du möchtest kann ich dir ein Fahrrad leihen. Wir haben da noch eins
rumstehen. Wuhuuuuu sage ich nur!
Heute Morgen rief sie mich auch gleich an in aller
herrgottsfrühe und ich düste schnell mit dem Bus zum Black Forest. Dort stand
es. Mein eigenes (geliehenes) Fahrrad. Mit Helm und Schloss. Hier herrscht
nämlich Helmpflicht und falls man die nicht beachtet, fallen wahnsinnig hohe
Strafen an. Da überlegt man sich zweimal, ob man sich nicht doch lieber die
Frisur ruiniert.
Sieht Helmpflicht nicht wunderbar panne aus? :) |
Naja, voll ausgestattet – sie hat sogar neue Reifen drauf
machen lassen – düste ich vollmotiviert los… und kam sogleich auf den Boden der
Tatsachen an: In Brisbane Fahrrad zu fahren ist gemeingefährlich!!! Erstmal muss
ich auf der Straße fahren, zwischen den ganzen Autos, auf der linken Seite (was
ich mir schon als Fußgänger nicht merken kann, außerdem hilft mir meine kleine
Links/Rechts- Schwäche da auch nicht sonderlich weiter) und es ist verflucht
nochmal wahnsinnig hügelig. Nein hügelig ist die Untertreibung des
Jahrhunderts. Man könnte sagen es ist bergig! Plötzlich verstand ich all diese mega-hightech-super-power
Fahrräder, die überall angeboten wurden. Du brauchst so ein Bike hier um zu
überleben.
Es machte es auch nicht gerade besser, dass ich ständig von
Hyper-Sportlern mit mega dicken, trainierten Waden überholt wurde, während ich
da so vor mich hin krebste. Am Anfang fuhr ich noch ein wenig mehr auf dem Fußweg
rum, sah dann aber ein, dass das Risiko einen Fußgänger zu überfahren größer
ist, als von einem Auto angefahren zu werden. Also wechselte ich todesmutig auf
die Straße.
Mein Fahrrad! |
Ich fuhr kreuz und quer durch Brisbane und erkundete die
Stadt auf dem Fahrrad. Ich war bestimmt über 4 Stunden unterwegs, was nicht
zuletzt an meinem brillanten Orientierungssinn lag. So checkte ich auf meinem
iPhone meine Position und freute mich, dass es nur noch 3 Kilometer bis zum
Hostel sind. Diese drei Kilometer kamen mir aber verflucht lange vor und als
ich das nächste Mal meine Position kontrollierte, zeigte mich der kleine blaue
Punkt glatte 7 Kilometer Entfernung vom Hostel an… Ähm naja gut, ich habe es am
Ende doch noch geschafft. Aber ich kann nur sagen: Erstmal reicht es, heute
Abend nehme ich den Bus. Der Stadtteil heißt nicht umsonst „Highgate
Hill“. Nochmal schaffe ich das nicht. Und die nächsten Tage heißt es dann wohl
trainieren, trainieren, trainieren….
Ich finde es toll, dass du unter die Radler gegangen bist...
AntwortenLöschenVielleicht kennst du es ja schon, aber im englischsprachigen Raum lohnt bei der Suche nach gebrauchten Fahrrädern, Autos, Booten und was weiß ich auch immer ein Blick auf craigslist. (hier mal der Link für Australien: http://www.craigslist.org/about/sites#OCEANIA)
Bleib im Training und nicht aufgeben.. ;-)
PS: der Helm steht dir ausgezeichnet :-)
Danke Jules, was ein bezauberndes Kommentar von dir! Ich werde daran denken, wenn ich das nächste mal im schneckentempo diese Berge hier hochkrebse :D
AntwortenLöschenHi Sina,
AntwortenLöschenliebe Grüße aus der Heimat.
Wahnsinn, was Du dort alles erlebst - halt durch!
Wir freuen uns auf Deine weiteren spannenden Geschichten!
LG
Iris und Elke