Das habe ich mir allerdings irgendwie einfacher vorgestellt.
Ich habe ständig ein schlechtes Gewissen, wenn ich nichts tue und Geld ausgebe.
Und das mit diesem Geld ausgeben ist hier echt fatal. 20-25 Dollar für das
Hostel, dann noch ein Kaffee hier 4$, dann noch ein wenig Schokolade 3$, dann
was zu essen für den Tag 5-10$ und wenn man dann noch was erleben will, dann
ist mal ganz schnell eine ganz schöne Summe weg für den Tag. Klar habe ich für
dieses Abenteuer gespart und ich will ja auch was erleben, aber so Geld
auszugeben, ohne dass ich weiß, wann wieder was reinkommt, das ist eine echte
Herausforderung für mich.
Um das Ganze auf die Spitze zu treiben, habe ich mir heute
erstmal ein Auto gekauft. Man gönnt sich ja sonst nichts… Wenn alles glatt läuft, dann bekomme ich das gute Stück
in zwei Wochen. Dann erzähle ich mehr dazu.
Wird wohl mein Neuer! Dazu bald mehr! |
Außerdem muss man aufpassen, dass man nicht aus dem
Gleichgewicht gerät und das meine ich nun wörtlich. Wenn man keinen
alltäglichen Rhythmus hat, dann ist dass mit dem Essen auch so eine Sache. Ich
habe ständig Hunger und könnte ununterbrochen diese australischen Leckereien in
mich hineinstopfen. Und davon gibt es hier unzählige, an jeder verfluchten
Straßenecke! Ich bin leider auch schon unsterblich in „TimTam´s“ verliebt. Das
sind kleine Schokoleckereien, die es in verschiedenen Geschmacksrichtungen
gibt, mit einem Keks in der Mitte.
Leckerbissen der Besonderen Art! |
Ich bin außerdem ein Mensch, der viel Zeit für sich braucht.
Allein um all die Gedanken in meinem Kopf zu sortieren. Diese Zeit ist manchmal
schwer zu bekommen. Heute schlafe ich in einem 20 Personen Schlafraum. Ich
wusste nicht mal, dass es möglich ist, so viele Metallgestelle in einen
winzigen Raum zu quetschen. Aber es klappt. Diese Hostelbetreiber
perfektionieren diese Disziplin.
Jedenfalls erwische ich mich manchmal bei dem
Gedanken, wieso ich das nochmal mache, wenn ich in einem Raum liege, neben wildfremden
schnarchenden, schlafenden, lachenden, tuschelnden (und noch viele Dinge mehr)
Menschen. Ich habe nun auch beschlossen erstmal wieder alleine loszuziehen und mich von allen Backpackerbekanntschaften und Couchsurfern zu lösen. Ich denke das ist besser.
Heute saß ich in Brisbane im Botanischen Garten und es ist
wirklich ein wunderschöner Ort. Mitten in der Stadt eine Oase der Ruhe. Die
Leute machen Yoga auf den Rasen, spielen Fußball, lesen oder genießen die
Sonne. Und während ich da saß und all die Geschäftsleute beobachtete, die alle
in ihren Businessoutfit die Straße rauf und runter hetzen, erwischte ich mich
dabei, wie ich grinste. Wie ich lächelnd diese kleinen emsigen Bienen
beobachtete, die jeden Tag wieder dasselbe tun. Und ich war glücklich.
Glücklich bei dem Gedanken, dass ich das nicht machen muss. Aber auch glücklich
bei dem Gedanken, dass ich jederzeit wieder Teil dieser Welt werden kann. Dann
nur eben mit einem ganz anderen Blickwinkel.