Verrückt.
Ich glaube, dass ist der richtige Ausdruck. Ich sitze mutterseelenalleine
zwischen irgendwelchen fremden Menschen in Sydney. Ich bin nun knapp 30 Stunden
hier und habe die letzten 12 damit verbracht in einem warmen Bett zu schlafen.
Da mich nun
schon so viele liebe Menschen fragten, wie meine Reise war, fasse ich das gerne
mal alles zusammen.
Der Flug von
HH nach Dubai war in Ordnung. Ich habe das beste Los gezogen, wenn es um die
Sitzplatzauswahl geht… Erst mal war mein Sitz direkt vor einer Wand, so konnte
ich ihn nur geringfügig in eine bequemere Position bringen und dann saß neben
mir, der wohl korpulenteste Mann des Flugzeuges! Und ich übertreibe nun nicht.
Die Armlehne konnte ich völlig vergessen und auch sonst saß er auch mit auf
meinem Platz. Aber ich bin da ja nicht so, ich teile ja gerne… Grrr! Wenigstens
hatte ich ein Fensterplatz, genau hinter den Triebwerken. Auch mal interessant
zu sehen, was da so los ist.
Am Flughafen
in Dubai - hier gilt eindeutig: Es darf ein bisschen mehr sein. Nicht nur, dass
überall meterhohe Wasserfälle die Wände zieren, es stehen hier auch überall die
dicksten Luxusartikel rum. Leider nehmen auch die Parfümerieverkäufer das Motto
sehr ernst und versprühen auf Teufel komm raus ihre Duftstoffe. Langsam
verstehe ich auch, wieso viele der Asiaten diese Gesundheitsmasken tragen, die
sind einfach gegen diesen Parfümwahnsinn besser gewappnet.
In Dubai
angekommen wusste ich schon nicht mehr wie spät es denn nun wo genau ist. Das
ging aber noch weiter, denn im Flugzeug nach Sydney angekommen, fiel mir auf,
dass ich nicht um 13:30 Uhr, sondern um 6:30 Uhr in Sydney lande. Das heißt
sieben Stunden früher. Ähm naja, egal, darum wollte ich mich kümmern, wenn ich
dann da bin.
Der Flug nach Sydney war völlig in Ordnung. Ich saß auf der linken Seite am
Gang und hatte das Glück, dass der Platz neben mir frei blieb. So konnte ich
mich breiter machen und meinen Kram besser verteilen. Und Kram hat man ja viel…
Es schrien ununterbrochen Kinder, aber das konnte ich erstaunlich gut
ausblenden, ich würde auch nicht 15 Stunden eingepfercht in einem Flugzeug sein
wollen als Kind. Das einzige was da nervt, sind die Eltern die dann mit ihren
Kindern stundenlang über den Flur wandern und mich dabei ständig anrempeln. Die
Zeit im Flug kann man sich gut vertreiben, Filme gucken, Spiele spielen, Lesen
oder einfach versuchen sich so hinzusetzen, dass der Rücken nicht mehr ganz so
sehr spannt. Letzteres funktioniert übrigens kaum.
Ich bin dann
um 6:30 Uhr in Sydney gelandet. Ich glaube an diesem Punkt habe ich das erste
Mal gemerkt, dass ich alleine bin und keinerlei Ahnung habe was nun los ist.
Also habe ich erst mal Facebook gesagt, dass ich da bin und habe mir dann ein
Taxi genommen und bin ins Hostel gefahren. Der Taxifahrer sprach mich übrigens
gleich drauf an, ob es stimmt, dass wir in Deutschland so schnell fahren können,
wie wir wollen auf den Autobahnen. Ich liebe Klischees!
Im
Hostel angekommen war ich kurz geschockt. Es sieht nicht gerade aus wie ein –
naja sagen wir 3 Sterne Hotel. Aber es ist sauber, es rennen zig junge,
teilweise verplante Menschen von A nach B und auch die Duschen und Waschräume
können sich sehen lassen. Leider konnte ich erst um 14 Uhr ins Zimmer, also
ging ich kurzerhand zum Hafen und legte mich in die Sonne. Bei 22 Grad kann man
den beginnenden Winter hier ganz gut genießen.
Ich muss
mich nur noch dran gewöhnen, mein Verpflichtungsdenken und den Alltagsstress
abzulegen und alles auf mich zukommen zu lassen. Das ist manchmal nicht so
einfach. Und ich bin ja nun auch erst gestern hier angekommen. In vier Wochen sehen wir da mal weiter.
Mein Zimmer
teile ich mir übrigens mit zwei Portugiesen und einem Franzosen. Die sind alle
ganz nett. Der Franzose ist schon länger hier und hat gestern in unserem Zimmer
eiskalt eine Spinne erledigt. Als ich Ihn anstarrte, sagte er nur: It was a
toxic one. Äh ja gut. Herzlich Willkommen in einer anderen Welt. Dann konnte ich wenigstens beruhigt schlafen.
Mein Kleiderschrank |
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