Unser Willkommenskommitee |
Das Glasbodenboot |
Wir hatten also heute unsere erste Stunde mit einem
Atemschutzgerät in 5-6 Metern Wassertiefe. Ich muss sagen, am Anfang war mir
bei dem Gedanken alles andere als wohl. Ich bin nicht gerne auf Andere
angewiesen und schon gar nicht auf andere Geräte, die mir tonnenschwer am
Rücken hängen. Aber nach unserem Schnorchel-Erlebnissen in den Whitsunday
Islands war meine Neugier auf die blauen Weiten geweckt. Wir bekamen also eine
Einweisung die nicht nur lustig, sondern auch noch lehrreich war. Außerdem
wurde sie von einem netten, braungebrannten, dunkelhaarigen Australier
gehalten, was meine Aufmerksamkeitsspanne ungemein erweiterte. Hihi... Um die Einweisung kurz und schmerzlos
zusammenzufassen: Solange wir atmen, kann nichts passieren! Klang doch also gar
nicht so schwer.
Und auf ging es! Wir wurden verkabelt und mit Gewichten
beladen und ehe ich mich versah, war ich auch schon im Wasser. Wir waren in
Tauchgruppen von je vier Personen eingeteilt und mit jeweils zwei Guides
unterwegs. War also wirklich toll und auch ein sicheres Gefühl. (Verena und ich
hatten übrigens den netten Instruktor zugeteilt bekommen, aber das nur am Rande). Ich kann es
nicht beschreiben. Mein Kopf war plötzlich aus. Ich hatte nur noch Augen für
diese fremde Welt. Ich habe Farben gesehen, die geschillert und geschimmert
haben. Ich habe Fische, Schildkröten und Rochen beobachtet, die sich von dem
Menschen kaum haben stören lassen. Ich konnte keinen klaren Gedanken fassen und
einfach nur staunend und genießend diese Wasserstadt erleben! Ich kann mich
nicht erinnern, dass ich in meinem Leben auch nur sowas ähnliches gemacht habe!
Es war der Wahnsinn und Rena und ich merkten gar nicht, wie schnell die Zeit
vorbeiflog, als wir auch schon wieder auftauchen mussten.
Den restlichen Tag verbrachten wir mit einem Schnorchel,
Flossen und einer Taucherbrille fast nur im Wasser (Wetsuits haben wir
übrigens nicht bekommen, weil der Instruktor meinte, Deutsche seien doch ganz
andere Temperaturen gewöhnt und bei 25 Grad Wassertemperatur konnten wir uns
auch nicht beschweren).
Der Beweis |
Unser Zertifikat |
So ist es nur verständlich, dass es verboten ist Dinge
anzufassen und ganz und gar verboten ist es Tiere(!!!) anzufassen. Ich meine
ihr würdet auch dumm gucken, wenn im Supermarkt plötzlich eine Horde Touristen
auf euch zustürmt und euch mit schmierigen Fingern begrapschen will! Es ist
also nur diese eine Regel zu bedenken! Nicht schwer. Eine verfluchte Regel!
Lasst die Natur in Ruhe!!!!!!!! Seid glücklich, dass ihr die Ehre habt
Beobachter zu sein.
Für einige dumme Exemplare der Gattung Mensch ist das
allerdings schon zu viel. Egoistisch stürmen sie drauf los und stecken ihre
Finger in alles was nicht schnell genug in Deckung gehen kann.
Einiger meiner beschriebenen Exemplare "Humanus Idiotikus" |
So war da auch
eine arme Schildkröte, die sich gerade von einem Bootsunfall erholen musste.
Wir wurden zig Mal darauf hingewiesen, dass wir sie auf gar keinen Fall stören
sollen und das sie, wenn sie in der Stimmung ist, zu uns kommen würde. Aber auf keinen
Fall sollten wir sie berühren, weil sonst Bakterien in die Wunden kommen
könnten und alles nur noch verschlimmern können. Und was machen diese
gehirnamputierten Vollpenner???!! Ja! Sie schwimmen hinter der armen
Schildkröte her und versuchen sie zu berühren. Rena hat unter Einsatz ihres
Lebens, den einen Vollpenner an seiner Flosse zurück gezogen und ich bin petzen
gegangen! Ich meine, was soll so ein Scheiß? Der Mensch ist wirklich das
dümmste Geschöpf auf Erden. Willkürlich und zerstörerisch.
Und das ist nicht
das erste Mal, dass ich hier sowas erlebe. Ich frage mich nur wieso? Die Leute
kommen hier her und wollen ein Paradies. Sie wollen exotische Tiere und
Bilderbuchausblicke. Und im nächsten Moment zerstören sie einfach alles. Ich
hoffe, dass nächste Mal versuchen diese Idioten einen Jelly Fish oder gerne
auch eine Brown Snake anzufassen und dann wünsche ich ihnen viel Spaß!