Montag, 25. Mai 2015

Freeletics: Mein Trizeps und Ich

Meine Knie sind grün und blau von unzähligen Burpees. Muskelkater ist mein ständiger Begleiter. Ich koche unglaublich gesund und weiß mehr über Lebensmittel und Rezepte als jemals zuvor. Und was das allerbeste ist. Ich bin unglaublich zufrieden. Ich bin ausgeglichener auf der Arbeit und nutze meine Freizeit effizienter. Ich fühle mich mit mir selber so wohl, habe tolle neue Leute kennenlernen dürfen und merke, dass ich einfach eine andere Einstellung habe. Ich habe meine Gelassenheit aus Australien wieder bekommen und schaffe es, sie auch im stressigen Alltag beizubehalten. Ich tue mehr für mich als bisher und bin einfach glücklich.
Mein Instagram Account bekommt langsam Follower :)
Seit 9 Wochen bin ich nun im Rahmen meines Freeletics Selbstversuchs unterwegs. Ich muss sagen, ich habe am Anfang wirklich überlegt, ob ich das überhaupt eingehen soll. Ich kenne mich, wenn ich etwas mache, dann mache ich das richtig - Zu 100 Prozent mit vollem Engagement. Keine halbherzigen Sachen. Ein Versprechen das wohl auch anders nicht geht - bei diesem Leistungssport. Jedenfalls nicht, wenn man Erfolge sehen will. Und das will ich.
Nach dem Workout - Endorphine pur!
Einige meiner Verwandten machen sich schon sorgen, dass ich aussehen möchte wie ein Body Builder, aber das ist nicht mein Ziel. Ich mag es einfach nur mich fit zu fühlen. Ich finde Muskeln sexy. Ich mag mich, wenn ich verschwitzt und ausgepowert bin und ich komme unglaublich gut gedanklich zur Ruhe. Was gibt es denn schöneres? 

Außerdem bin ich plötzlich Mitglied in einer wunderbaren Gemeinschaft. Fragen wie: „In welcher Woche bist du?“ und Diskussionen über und mit griechischen Götternamen gehören zur Tagesordnung. Menschen klatschen sich mit dem Worten „ClapClap“ zweimal ab und gratulieren dir zu den unmöglichsten Übungen, die du plötzlich ableistest. Und auch ableisten kannst.
Jedes Mal werden wir mehr oder es kommen andere Leute!

Schwitzen ist sexy

Und da ist noch eine andere Seite! Ich liebe es Menschen beim Training kennenzulernen. Es ist einfach ehrlich. Niemand kann sich verstecken, wenn man schwitzend auf seine Fitnessmatte liegt und nach Luft japst. Es gibt kaum falsche Eindrücke und Vorurteile. Es ist einfach pur. Ein schönes Gefühl. Außerdem habe ich unterschätzt, wie gut Leute nach und während Sporteinheiten aussehen. Die Gruppendynamik bei uns ist auch einfach der Knaller und wird gefühlt von Woche zu Woche noch besser.
 
Heute beim Pfingstworkout waren wir 12 Leute <3 br="">
Was schwer zu verstehen ist am Anfang. Denn ihr könnt mir glauben, bei Burpees ähnelte ich lange einem Kartoffelsack, der sich versucht aufzuraffen, bei Standup-Jumps sehe ich aus wie eine Betrunkene mit Gleichgewichtsstörungen und bei Froggers oder Lungewalke war ich jedes Mal froh, wenn ich mich hinter Büschen und Bäumen verstecken kann…
Doch das meine ich nicht. Mir geht es nicht darum, wie graziös man einen Burpee durchführt, wie tief die Squats gehen oder ob man die Liegestütze auf den Knien oder von der Planke aus durchführt. Es geht einfach nur um den Willen, der sich in den Gesichtern abzeichnet. Die Power, die plötzlich durch den ganzen Körper strömt, die Glückshormone, die nach erfolgreicher Bewältigung die Wangen noch mehr glühen lassen. Das ist es was mich inspiriert. 
Fertig. :)
Ich habe schon unglaubliche viele Komplimente bekommen, wenn ich mich nach dem Workout irgendwo hinbewegt habe. Eines der besten Komplimente war: „Alter Sina, du hast ja einen Trizeps, darf ich mal anfassen.“ Wuhuuuu! Und wie ich mich gefreut habe. Keine Chicken Wings mehr für mich, stattdessen langsam in Form gebrachte Muskeln. 

Und wer sich hier Sorgen macht, dass ich auf Dinge verzichte oder nicht mehr so genießerisch Leben, dem möchte ich gerne folgendes sagen. Ich habe rauche viel weniger (Ja ich weiß, dass lass ich auch noch ganz sein), weil es einfach schlecht für mich ist und ich mich über mich selber ärgere, dass ich immer wieder rückfällig werde. Ich trinke momentan nicht wirklich (okay gestern zählt nicht... Hehe), weil ich einfach so schon unglaublich gut drauf bin und es einfach nicht brauche. Ich gönne mir gerne ein unglaubliches Essen in der Woche, ob Burger oder Schnitzel mit Bratkartoffeln oder was zu naschen. Wenn ich Lust drauf habe, dann esse ich das. Das verrückte ist nur – und das habe ich bisher in meinem Leben noch nie so wahrgenommen: Ich habe einfach immer und immer weniger Lust darauf!
Das letzte Mal als ich einen Burger gegessen habe, der wahnsinnig gut geschmeckt hat, hatte ich sechs Stunden das Gefühl mit einem Stein im Magen rumzulaufen. Meine Schokoladensucht wird auch besser, ich gleich viel mit Magerquark und süßen Früchten aus und wenn ich dann doch mal zugreife, dann wesentlich weniger als zuvor. Auch hier wieder, weil ich einfach nicht mag, wie mein Körper auf solche Sachen momentan reagiert. Eine unglaublich interessante und wertvolle Entwicklung für mich.
Auch das Rennen wird besser!

Zudem habe ich angefangen meine täglichen Yoga Einheiten auf Nude Yoga umzustellen. Also einfach so, wie Gott mich schuf. Ein Tipp von einer wundervollen Yoga Trainerin aus Australien. Die mich des Öfteren inspiriert hat…  Aber dazu vielleicht ein anderen Mal mehr. Ich kann nur sagen, ich liebe es und es ist ein wundervoller Ausgleich zu allem anderen. (Bin ich mal gespannt wer meinen Blog bis hierhin liest… Hihi!)

Dienstag, 5. Mai 2015

Istanbul, die Perle am Bosporus

Man sagt, wenn man einmal mit dem Reisefieber infiziert ist, dann wird man es nie mehr los. Dem kann ich nur voll und ganz zustimmen. Mich hat also mal wieder das Fernweh gepackt und ich wollte einfach reisen. Das lange 1. Mai Wochenende schien mir da nur passend zu sein.

Kurz gecheckt welche Flüge günstig sind und welche Städte mich besonders interessieren und gut erreichbar sind, mit Menschen kontaktet, die ich mal gerne wieder sehen wollte und schwups die Entscheidung war gefallen: Es geht nach Istanbul.
Ich hab mich wohlgefühlt!
Tulpentraum im Palast
Die blaue Moschee
Ehrlich gesagt wusste ich nicht wirklich viel über diese Weltstadt. Also habe ich mir ein paar Reiseführer von meiner Mitbewohnerin geschnappt und mich erst mal schlau gelesen. Dann habe ich noch ungefähr 100 „Geheimtipps“ von meinen Arbeitskollegen bekommen und schon ging der Flieger.
Mit Turkish Delight angefüttert, wanderte ich auch direkt zum Hotel, dass ich mir passenderweise in einer recht ruhigen Gegen, fernab von den großen Tourismusattraktionen gebucht habe. Es war unglaublich liebevoll eingerichtet und beherbergte viele türkische Familien, die das lange Wochenende nutzen, und mich. Ich habe mich richtig wohl gefühlt und auch mal versucht ein paar türkische Wörter zu lernen. Mal gar nicht so einfach, obwohl die Aussprache echt gut von der Zunge geht.

Ich habe drei volle Tage Istanbul vor mir gehabt und habe mich auch gleich ins Gewusel gestürzt. Und ein Gewusel ist es wahrlich. Unzählige Eindrücke, unterschiedlichste Menschen und Kulturen, wahnsinniges Essen sowie unheimlich viele Sehenswürdigkeiten prasselnden auf mich ein. Istanbul hat wirklich Charakter und ist eine Stadt mit Geschichte, das wurde mir an jeder Ecke bewusst.

Schlange stehen...

... ein beliebtes Hobby hier...

Galata Turm Istanbul - im Hintergrund

Wunderbare Aussichten - anstehen hat sich gelohnt
Ich habe mir die Zeit genommen und bin durch die Straßen gestromert (unglaubliche 80km in drei Tagen!!!). Ich habe mich in kleine Restaurants gesetzt und versucht den Mainstream zu entkommen, Basare erkundigt und versucht zu handeln, nette Gespräche mit Händlern gehabt und ich habe mich in die öffentlichen Verkehrsmittel reingekämpft. Die sind nämlich so überfühlt, dass jeder sich mit vollem und ich betone es noch mal audrücklich: VOLLEM !!! Körpereinsatz hineindrängeln muss. Eng gepresst wie eine Sardine in der Dose geht es dann zu der nächsten Station, wo dann noch mehr Leute rein wollen. Absolut unvorstellbar. Persönliche Distanz ist hier komplett unbekannt.
Ich bin mit der Fähre auf die asiatische Seite geschippert und habe in kleinen Fischrestaurants am Ufer des goldenen Horns gespeist. Ich habe hemmungslos Snacks von den millionen kleinen Straßenhändlern essen können und habe mich über die öffentlichen Stehtoiletten amüsiert. An den unzähligen Moscheen konnte ich mich gar nicht satt sehen und auch die Aufrufe zum Gebet, die fünf Mal am Tag in einer ungeheuren Lautstärke per Lautsprecher durch die Gassen schallen, gehen schnell ins Lebensgefühl über. 
Die Toilette - ähm ja. Ungewohnt.
Museen, Paläste, Moscheen, antike Bauwerke, kleine Gassen, unglaubliche Elektrokonstruktionen, mehr Moscheen, waghalsig aussehende Hausanbauten und noch mehr Moscheen umgeben von den unterschiedlichsten Menschen. Eine wirklich Einzigartige Kombination. Und so wahnsinnig viele Menschen. Überall ist das pure Leben. 
Ägyptischer Obelisk

Ich vor der blauen Moschee

Straßencafé´s

Turish Coffee- Yummy
Turkish Delight .... Oh mein Gott
Es war das Tulpen Festival - 30  Millionen Tulpen !!!
Wunderschöne Innenräume in den Moscheen
Und viel Elend. Bettelnde Kinde und Krüppel, die am Straßenrand sitzen. Polizisten mit Gewehren die öffentliche Plätze überblicken. Streunende Hunde und Katzen soweit das Auge reicht, einige davon offensichtlich nicht in guter Verfassung.
Streunende Hunde sieht man überall

Eine Stadt der Gegensätze und Kontraste. Wunderschön und doch auch so aufrüttelnd. Ich kann nur jedem empfehlen dorthin zu reisen.

Ein fantastisches Wochenende. Aber seht selbst! :)
Aussicht vom Galata Tower
Die Fischer auf der Galata Brücke

Menschen über Menschen...

Über Menschen...!


Natürlich habe ich auch Freeletics integriert - am Bosporus ;)